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Hendricks stellt Leitlinien für naturverträgliche Energiewende vor

Berlin – Die Energiewende und der Naturschutz ziehen nicht immer am selben Strang, vor allem bei der Windenergie gibt es teils heftige Konflikte. Nun hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks fünf Leitlinien für eine "naturverträgliche Energiewende" vorgestellt.

Eine komplett erneuerbare Energieversorgung ist in Deutschland aus Sicht von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) im Einklang mit der Natur möglich. Dafür hat das Bundesumweltministerium (BMUB) gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) entsprechende Leitlinien vorgestellt.

Leitlinien sollen Energiewende naturverträglich machen
Naturschutz und Klimaschutz stehen nicht im Widerspruch, sondern können nur gemeinsam zukunftsfähig den ökologischen Wandel gestalten, heißt es in dem gemeinsamen Papier von BNUB und BfN. Im Zusammenspiel von Klimaschutz und Naturschutz müsse es darum heißen: „So könnte es gehen!“ statt: „So geht es nicht!“. Um diese Konflikte zu managen wurden die Leitlinien „Fünf Punkte für eine naturverträgliche Energiewende“ erstellt.

Zu den zentralen Elementen der Leitlinien gehören ambitionierte Effizienzmaßnahmen (1) und ein stärkerer Ausbau gebäudenaher Anlagen (2) wie Solarmodulen auf Dächern und Fassaden oder Wärmepumpen. Weitere Elemente sind der schonende und standortoptimierte Ausbau der Windenergie an Land und auf See (3), die Gewinnung von Biomasse aus Rest- und Abfallstoffen (4) sowie eine naturverträgliche Nutzung der Wasserkraft (5).

Hendricks: Nur naturverträgliche Energiewende ist nachhaltig
Ohne eine weltweite Energiewende könne auch die biologische Vielfalt nicht erhalten werden, betont Hendricks, die weiter erklärte: „Aber auch die Energiewende ist nur dann wirklich nachhaltig, wenn sie im Einklang mit der Natur gelingt.“ Entscheidend dafür sei der sparsame Umgang mit Energie, auch wenn diese zukünftig vollständig erneuerbar ist. „Denn wir haben zwar unbegrenzt Wind und Sonne, aber die naturverträglichen Möglichkeiten, die Anlagen aufzustellen, bleiben begrenzt“, erläutert die Ministerin.

BfN-Präsidentin Jessel fordert ein „Mehr“ an Steuerung und breite Diskussion
Auch BfN-Präsidentin Beate Jessel unterstreicht, dass eine naturverträgliche Energieversorgung 2050 möglich sei, allerdings große Kraftanstrengungen erfordere. Neben einem „Mehr“ an übergreifender Steuerung sei auch ein gesellschaftlicher und politischer Diskussionsprozess über die naturverträgliche Ausgestaltung der Energiewende erforderlich.

Die fünf Leitlinien wurden aus den BfN-Forschungsarbeiten zum Thema „Naturschutz und Erneuerbare Energien“ hergeleitet und auf der Tagung „Naturverträglichen Energiewende 2050“ am vergangenen Freitag (23.06.2017) im BMUB diskutiert. „Damit ein naturverträglicher Klimaschutzes gelingt, wollen wir, unsere Forschung in diesem Bereich fortsetzen und konkrete Vorschläge erarbeiten“, so Jessel.

© IWR, 2017

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