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Nordex mit Zahlen - steigender Preisdruck

© Nordex© NordexHamburg – Der deutsche Windenergieanlagen-Hersteller Nordex hat die Quartalszahlen vorgelegt. Die Konkurrenz von Siemens Gamesa, Vestas und Senvion hatte vorgelegt und damit die Richtung vorgegeben. Auch der deutsch-spanische Hersteller Nordex kann sich dem Preisdruck in der Branche nicht entziehen.

Nordex hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017 einen Umsatz auf Vorjahresniveau erzielt, muss aber dennoch die Umsatzprognose für das Gesamtjahr korrigieren. Zudem hat im dritten Quartal 2017 vor allem der Auftragseingang drastisch nachgelassen. Die Nordex-Aktie reagiert entsprechend.

Rückläufige Auslastung bei Nordex belastet Ergebnis
Nordex hat in den ersten drei Quartalen einen Umsatz in Höhe von 2,32 Mrd. Euro erzielt (9M 2016: 2,34 Mrd. Euro). Dieses laut Nordex hohe Niveau liege im Rahmen der Erwartungen. Im dritten Quartal ist der Umsatz um 4,3 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres auf 818,3 Mio. Euro gesunken (Q3 2016: 855,5 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hat im dritten Quartal 2017 leicht auf 64,4 Mio. Euro nachgelassen (Q3 2016: 67,3 Mio. Euro), was einer Ebitda-Marge von 7,9 Prozent entspricht. Für die ersten neun Monate 2017 ist die Ebitda-Marge auf 7,8 Prozent gesunken (9M 2016: 8,7 Prozent).

Die erwartete Entwicklung beim Ergebnis geht laut Nordex im Wesentlichen auf die rückläufige Auslastung zurück. So ist die Personalkostenquote auf 10,5 Prozent (9M 2016: 8,7 Prozent) gestiegen und der Saldo der sonstigen Betrieblichen Aufwendungen und Erträge zur Gesamtleistung auf 8,2 Prozent (9M 2016: 6,8 Prozent).

Schwacher Auftragseingang im dritten Quartal
Der Auftragseingang entwickelte sich im dritten Quartal unter den Erwartungen. Dieser belief sich im Zeitraum Juli bis September 2017 auf 203 Mio. Euro. Im Vergleichszeitraum 2016 lag der Auftragseingang mit 839 Mio. Euro mehr als vier Mal so hoch. Das Neugeschäft nach neun Monaten beträgt 1,11 Mrd. Euro (9M 2016: 2,17 Mrd. Euro) und liegt damit ebenfalls deutlich unter dem Wert des Vorjahres.

Ursächlich hierfür waren vor allem veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen, die sich negativ auf die Projektvorlaufzeiten und damit auf die Auftragsvergabe ausgewirkt haben. Das gilt insbesondere für das 2017 in Kraft getretene Ausschreibungssystem in Deutschland, so Nordex.

Ergebnis-Prognose für 2017 wird bestätigt – weiterer Stellenabbau
Nordex-CEO José Luis Blanco: „Derzeit ermutigen uns die aktuellen Verhandlungen mit großen internationalen Kunden. So gehen wir von einem erneut starken Schlussquartal aus“. Nordex erwartet für das Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz leicht unterhalb von 3,1 Mrd. Euro und eine Ebitda-Marge von 7,8 bis 8,2 Prozent (vor Einmalaufwendungen für das „45 by 18“ Kostensenkungsprogram). Zudem hält der Vorstand daran fest, die Working Capital-Quote zum Jahresende weiter auf fünf bis sieben Prozent zu reduzieren und die Investitionen auf 150 Mio. Euro zu erhöhen.

Für eine konkrete Prognose der Entwicklung im nächsten Jahr sind die Planungsgrundlagen laut Nordex noch nicht ausreichend sicher. Trotzdem sei der Vorstand davon überzeugt, dass die Nachfrage in den europäischen Kernmärkten in 2018 schwach bleibt. Daher wolle man die Strukturkosten in der Division Europa um 45 Mio. Euro reduzieren. Der damit verbundene Stellenabbau sei bereits in Vorbereitung. „Auf mittlere Sicht sehe ich gute Chancen für unser Geschäft“, so Blanco.

Aktie gibt Vortagesgewinne wieder ab
Die Aktie von Nordex gibt im Börsenhandel am Dienstag bislang um 7,1 Prozent auf 7,33 Euro nach (Stand 10:27 Uhr, Börse Stuttgart), das ist das tiefste Niveau seit gut vier Jahren. Im Vorfeld der Vorlage der Quartalszahlen war die Nordex-Aktie am Montag immerhin kräftig um gut sieben Prozent geklettert, doch im heutigen Handel verpuffen diese Gewinne vollständig.

© IWR, 2017


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