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Ostwind expandiert außerhalb von Bayern

Regensburg/Potsdam - Die Regensburger Ostwind-Gruppe hat in Potsdam eine neue Niederlassung für ihre Windkraftstandorte in Mittel- und Ostdeutschland eröffnet. Das Unternehmen zieht damit die Konsequenz aus Bayerns Entscheidung für große Mindestabstände bei Windenergieanlagen, die kaum noch Raum für neue Windparks bieten.

„Wir setzen damit konsequent die Anfang des Jahres angekündigte Strategie um, unsere Projektentwicklung zukünftig auf windstärkere Regionen auszurichten“, erklärte Ostwind-Vorstand Bernd Kiermeier zum Auftakt des Bürobetriebs im Zentrum Potsdams. Neben dem neuen Standort in Brandenburg wird deshalb gleichzeitig auch die schon seit 2012 existierende Niederlassung in Nordrhein-Westfalen personell aufgestockt.

Windkraft-Planung in Bayern zum Erliegen gekommen
Regensburg bleibt weiterhin Hauptsitz des seit 1994 bestehenden und inzwischen international agierenden Unternehmens. Hintergrund der Neuausrichtung sei nicht zuletzt Bayerns Abkehr von einer „Energiewende mit Wind“. „Wie die aktuellen Zahlen belegen, ist mit Einführung der rigiden Abstandsbestimmungen aus der 10H-Regelung die Planung neuer Windkraftstandorte landesweit zum Erliegen gekommen“, erläuterte Ostwind-Geschäftsführer Dr. Rolf Bungart, „und leider müssen wir uns hier auch von Projekten verabschieden, in die wir schon viel Arbeit investiert haben.“ Andere Bundesländer hätten dagegen die Zeichen der Zeit erkannt und räumen der Windenergie jenen substanziellen Raum ein, den es für eine regenerative Energiewende brauche. „Bundesländer wie Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen nutzen jetzt im Gegensatz zu Bayern ihre Chance, um mit der Wertschöpfung aus Windkraft eine eigene Energieversorgung, neue Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger an der Energiewende zu ermöglichen“, so der Geschäftsführer. Es sei daher nur konsequent, sich dort zu engagieren, wo die Windkraft politisch willkommen ist.

Neue Geschäftsfelder: Eigenversorgungssystemen für Industriebetriebe

Neben der Absicht, mit der Projektentwicklung gezielt in die Fläche zu gehen, will die mittelständische Unternehmensgruppe aber auch weitere Geschäftsfelder erschließen. „In einem ersten Schritt geht es um eine optimierte Betriebsführung von Windparks und die Realisierung von Eigenversorgungssystemen für Industriebetriebe“, führte dazu Ostwind-Geschäftsführer Jörg Zinner aus. Für die im Zuge der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) mit den bevorstehenden Ausschreibung von Erneuerbare-Energien-Projekten sieht Zinner sein Unternehmen ebenfalls „gut gerüstet“. „Ostwind gehört zu den renommierten Projektentwicklungsbüros mit langer Erfahrung und großem Know-how. Da werden wir auch diese Herausforderung meistern“, so Zinner. Er mahnte aber, dass die Ausschreibung, wie sie bislang von der Bundesregierung geplant sei, zu Lasten einer dezentralen Energiewende gehen werde. Die heute noch bestehende Akteursvielfalt werde eingeschränkt und der hohe Anteil an Bürgerbeteiligungen reduziert.

© IWR, 2015

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