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Schadet die Windkraft dem Rotmilan? Fell kontert Nabu-Kritik

Berlin – Im April 2016 stellte ein Schweizer Ingenieurbüro die Studie "Rotmilan und Windenergie: Ein Scheinproblem" vor, die der Naturschutzbund Deutschland e.V. (Nabu) kritisierte. Der Nabu stellte bei Teilen der Windenergie-Branche die mangelnde Bereitschaft fest, ein real existierendes Artenschutzproblem anzuerkennen. Nun meldet sich der Grünen-Politiker Hans-Josef Fell, dem die bremsende Rolle der Naturschutzverbände im Bereich erneuerbaren Energien schon länger ein Dorn im Auge ist.

Der Nabu-Faktencheck zur Studie "Windenergie und Rotmilan - Ein Scheinproblem" sollte eigentlich zeigen, dass die Studie auf unseriösen Zahlen basiere und nicht wissenschaftlich fundiert sei. Der Nabu stuft die Windkraft weiterhin als bestandsgefährdend ein, obwohl dies aus umfangreichen wissenschaftlichen Analysen nicht belegt werden könne, so argumentiert nun Hans-Josef Fell.

Grünlandverluste und Landwirtschaft reduzieren Rotmilan-Bestände – nicht Windenergie
Der Nabu räumt im Faktencheck laut Fell ein, dass für die Bestandseinbußen beim Rotmilan in Ostdeutschland Grünlandverluste und die Intensivierung der Landwirtschaft verantwortlich seien. Zudem überwögen nach Feststellung durch den Nabu auch bei Störchen die Verluste durch Stromschläge im Vergleich zu Windkraftanlagen. Das heißt aus Sicht von Fell im Klartext, dass Windkraft eben nicht die Ursache für den Rückgang der Bestände in den beiden ostdeutschen Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt ist. Der Nabu ignoriere auch weiterhin Zahlen, die belegen, dass außerhalb Ostdeutschlands die Anzahl der Greifvögel parallel zum Ausbau der Windenergie zugenommen haben. Die wissenschaftliche Faktenlage dazu sei eindeutig, so Fell.

Nabu ignoriert globale Bedrohung der Arten durch den Klimawandel
Mit seiner kritischen Stellungnahme zur Rotmilanstudie ignoriere der NABU die globale Bedrohung der Arten durch den Klimawandel und negiere damit die klimaschützende und damit artenschützende Wirkung der Windkraft. Fell, ehemaliger Bundestagsabgeordneter von Bündnis ́90/Die Grünen und Mitautor des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), erklärte: "Den Windunternehmen den Vorwurf zu machen, sie würden damit nur wirtschaftliche Interessen vertreten, ist eine höchst fragwürdige Kritik, wenn man wie die Naturschutzverbände selbst den Ausbau der erneuerbaren Energien als Ziel hat. Wie anders als mit wirtschaftlicher Tätigkeit soll der Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht werden? Diese Kritik läuft also ins Leere und beleuchtet die Ziele des Ausbaus der erneuerbaren Energien mancher Naturschutzverbände als reines Lippenbekenntnis."

Fell bereits 2015 aus dem BUND ausgetreten
Fell sieht als Grünen-Politiker und Befürworter des Ausbaus der erneuerbaren Energien schon seit längerer Zeit die Rolle einiger Umweltverbände kritisch. So ist er 2015 bei den Naturschutzverbänden Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) nach langjähriger Mitgliedschaft ausgetreten. Fell kritisierte dabei, dass der BN in hohem Maße das Ziel des Atomausstieges in Bayern gefährde und einen wirksamen Klimaschutz behindere. Es geht um deren Positionen und Aktionen gegen den Ausbau erneuerbarer Energien sowie dem Ausbau des Stromnetzes.

© IWR, 2016

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06.05.2016

 



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