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Vattenfall trotzt Trump bei schottischem Offshore-Windpark

Stockholm – Am Donnerstag (21.07.2016) hat der schwedische Energiekonzern nicht nur seine Zahlen für das erste Halbjahr 2016 vorgelegt, sondern auch eine Investitions-Entscheidung für einen schottischen Offshore-Windpark getroffen. Damit dürfte das Unternehmen weiterhin den Unmut eines Mannes auf sich ziehen, der gerade in den Vereinigten Staaten einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Weißen Haus erreicht hat: Donald Trump.

Trump, gerade offiziell zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner für die US-Präsidentenwahl im November 2016 gekürt, ist erklärter Gegner des geplanten Offshore-Windpark-Projekts in Schottland. Ein Beitrag von Vattenfall-Manager Andy Paine geht auf diesen Konflikt ein.

Vattenfall baut Offshore-Windpark "Trump zum Trotz"
Es geht um das 92,4-Megawatt(MW)-Offshore-Projekt unweit der Hafenstadt Aberdeen an der Ostküste von Schottland. Vattenfall ist nun alleiniger Eigentümer des Projekts "Aberdeen Offshore Wind Farm", das auch als "European Offshore Wind Deployment Centre" (EOWDC) firmiert, und will dieses mit elf Windenergieanlagen der neuesten 8-MW-Klasse bis 2018 realisieren. Andy Paine, Head of UK Offshore Wind Development bei Vattenfall, war unter der Headline "Trump zum Trotz" bereits im März 2016 auf die Pläne zu diesem innovativen Offshore-Windpark und die Auseinandersetzung mit Trump eingegangen. Das Projekt habe wegen des Widerstands des amerikanischen Milliardärs und Präsidentschaftskandidaten Donald Trump viel Aufmerksamkeit erregt, räumte Paine ein.

Trump mit Windpark-Widerstand vor britischem Gericht gescheitert
Trump hat sich gegen die Pläne für das EOWDC-Projekt gewehrt und behauptet, der Offshore-Windpark verschandele die Aussicht von seinem Luxusbauvorhaben auf dem Menie Estate, einem Golfresort, der weniger als 3,5 Kilometer von der nächstgelegenen geplanten Windturbine entfernt liegt. Im Dezember 2015 hat der Oberste Gerichtshof Großbritanniens Trumps Berufungsantrag, wonach die Genehmigung für das EOWDC-Projekt rechtswidrig sei, abgewiesen. Generell gilt Trump als Gegner der Windenergie. In einem Interview hatte Trump 2012 erklärt, dass der wirklich wahre Weg sei, nach eigenem Öl zu bohren. Zur Stromerzeugung aus Wind und Solar sagte Trump, dass grüne Energie rückständig sei. Windräder würden die Küstenlinien auf der ganzen Welt zerstören. Wirtschaftlich seien sie nicht gut. Es sei eine "geringwertige" Form von Energie. Tatsache ist laut Trump, dass die Technologie noch nicht vorhanden sei. Windparks würden dem Land schaden.

Vattenfall: Schottland wird Innovationszentrum für die Offshore-Windenergiebranche

Das wird bei Vattenfall etwas anders gesehen: Der Konzern wandelt derzeit seine Strukturen und will sich in Zukunft noch stärker auf die Windenergie fokussieren. Gleichzeitig wird das Geschäft mit fossilen Energien heruntergefahren. Andy Paine zum Schottlandprojekt: "Das wegweisende EOWDC wird dazu beitragen, den Nordosten Schottlands als weltweites Innovationszentrum für die Offshore-Windenergiebranche zu etablieren. Durch Tests und Demonstrationen von Produkten und Dienstleistungen der nächsten Generation wird Offshore-Windenergie zu einem Niedrigkostensektor werden."

© IWR, 2016

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22.07.2016

 



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