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Senvion-Mitarbeiter demonstrieren gegen Stellenabbau

Hamburg – Mitte März hat der Hamburger Windenergieanlagen-Hersteller Senvion angekündigt, weltweit 780 Stellen abzubauen, davon 730 in Deutschland. Drei Standorte in Norddeutschland sollen komplett stillgelegt werden. Nun wehren sich die Mitarbeiter.

Mehr als 400 Senvion-Beschäftigte haben nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall Küste am Montag (27.03.2017) in Hamburg gegen die geplanten Standortschließungen in Bremerhaven, Husum und Trampe protestiert. Mit Betriebsräten, Wirtschaftsministern und Bürgermeistern wurde auch über mögliche Alternativen zu den Plänen der Geschäftsführung gesprochen.

Zwischen mehreren Dutzend und 400 Protestlern
Abweichend von der Mitteilung der IG Metall Küste heißt es laut einer Agenturnachricht, dass lediglich mehrere Dutzend Beschäftigte demonstriert hätten. Bei einem Runden Tisch mit Betriebsräten und Politikern ging es im Anschluss an die Kundgebung um mögliche Alternativen zu den Entlassungen und Standortschließungen. Eingeladen war dazu auch Senvion-Vorstand Jürgen Geißinger, der der Einladung der IG Metall aber nicht gefolgt war. "Wir wollten ihn nicht auf die „Anklagebank“ setzen, wie von Seiten des Unternehmens kolportiert wird", erklärte Olivier Höbel, Bezirksleiter IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. "Es war ein sehr sachlicher und verantwortungsbewusster Dialog mit Betriebsräten, Wirtschaftsministern und Bürgermeistern, den wir auch gern mit der Geschäftsführung geführt hätten."

Gewerkschaft: Senvion-Geschäftsführung soll auf Vorschläge eingehen
Meinhard Geiken, Bezirksleiter IG Metall Küste, erklärte, dass die Betriebsräte viele gute Ideen entwickelt haben, wie sich das Unternehmen für die Zukunft besser aufstellen kann. Dafür müssten keine Standorte geschlossen und nicht hunderte Beschäftigte entlassen werden. „Wir erwarten, dass die Geschäftsführung in den anstehenden Verhandlungen auf die Vorschläge eingeht und den von ihr geplanten Kahlschlag nicht weiter als alternativlos darstellt", formulierte Geiken die Position der Arbeitnehmer.

Aufbau der Windkraftindustrie braucht ambitionierte Ziele

Am Runden Tisch ging es auch um die Perspektiven der Windkraftindustrie in Deutschland. "Die Deckelung der Ausbauziele durch das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz wird die Situation in den nächsten Jahren verschärfen", so Bezirksleiter Geiken. Um den Aufbau der Windkraftindustrie nicht zu gefährden und die notwendigen Klimaschutzziele zu erreichen, brauche man ambitionierte Ziele, so der Gewerkschaftler. Bereits am 20. März hatte es am Standort Husum, der durch Versetzungen und durch die Streichung von rund 100 Stellen komplett wegfallen soll, eine Betriebsversammlung mit anschließender Kundgebung gegeben. Der NDR hatte von knapp 300 Mitarbeitern berichtet, die sich nach der Betriebsversammlung getroffen hätten.

Die Aktie von Senvion ist auch im globalen Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft RENIXX World vertreten. Nach der Ankündigung des Konzerns zum Stellenabbau war die Aktie geklettert. Aktuell wird das Papier, das Ende Februar bis auf rund 10,40 Euro gesunken war, für rund 12,30 Euro gehandelt.

© IWR, 2017

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