Abo Wind schließt Niederlassung in Bayern

Wiesbaden, Nürnberg – Die umstrittene 10H-Abstandsregelung sorgt in Bayern für einen deutlichen Dämpfer beim Ausbau der Windenergie. Nun hat der deutsche Windkraft-Projektierer Abo Wind entsprechend reagiert.

Angesichts der gesetzlichen Bedingungen gibt Abo Wind AG die Schließung ihrer Firmenniederlassung in Nürnberg mit fünf Mitarbeitern bekannt. Der Ausbau der Windenergie in Bayern kommt nahezu zum Erliegen.

Windkraft in Bayern ohne Perspektive
Der Windenergie-Ausbau in Bayern kommt zum Erliegen. Wie Abo Wind nach Daten des bayerischen Wirtschaftsministeriums mitteilt, wurde in Bayern im ersten Halbjahr 2016 nach kein einziger Genehmigungsantrag für einen Windpark gestellt. Unter diesen Voraussetzungen sieht der Projektierer keine Perspektive, neue Windparkplanungen in Bayern aufzunehmen. „Zum Glück sind wir so gut aufgestellt, dass wir keine Kündigungen aussprechen mussten und alle Mitarbeiter aus Nürnberg in andere Abteilungen von ABO Wind wechseln konnten“, betont Urta Steinhäuser, Bereichsleiterin für die Windkraftplanung in Deutschland bei ABO Wind.

10H-Regelung vom Bayerischen Verfassungsgerichtshof bestätigt
Die 2014 verabschiedete und vom Bayerischen Verfassungsgerichtshof im Mai 2016 bestätigte 10H-Regelung besagt, dass der Abstand zwischen einer Windenergieanlage und dem nächsten Wohnhaus mindestens der zehnfachen Anlagenhöhe entsprechen muss. Dadurch wird der Bau neuer Windparks in Bayern nahezu unmöglich.

Trotz all der aktuellen Probleme beobachtet das Unternehmen den bayerischen Markt weiter aufmerksam und will mit dem Windpark in Röslau wie geplant noch in diesem Jahr ans Netz gehen.