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Unternehmens-Allianz warnt vor Ende des grünen Wasserstoff-Marktes

© Enertrag© EnertragBerlin/Hamburg - Noch befindet sich der Markt für grünen Wasserstoff in der Initialisierungsphase. Die Allianz für fairen Wettbewerb im Wasserstoffmarkt sieht aber bereits die Gefahr einer Monopolisierung durch Netzbetreiber und setzt auf eine Korrektur der Bundesregierung.

Die Erneuerbaren-Unternehmen Enertrag, Greenpeace Energy, Natur Wind und Nordgröön fordern von der Bundesregierung eine konsequente Entflechtung des künftigen Wasserstoffmarktes. Die Pläne der Netzbetreiber Tennet und Amprion, im Rahmen der Projekte Element Eins und Hybridge gemeinsam mit Gasnetzbetreibern geförderte Elektrolyseure der 100-Megawatt-Klasse an ihrem Netz zu errichten und zu betreiben, würden einen fairen und wettbewerblichen Wasserstoffmarkt verhindern, so die Allianz.

Befürchtung: Großprojekte sorgen für abruptes Ende des freien Marktes für Wasserstoff
Aus Sicht der Wasserstoff-Allianz zeigen die Vielfalt der Akteure bei den Reallaboren und der starke Fokus auf die Sektorenkopplung, dass ein privatwirtschaftlich geprägter, von Wettbewerb und freien Anbietern gekennzeichneter Markt entstehen wird. Ein solcher freier Markt wird nach Einschätzung der Allianz allerdings nicht entstehen, wenn bestehende und geplante Elektrolyseprojekte von Projekten der Netzbetreiber, die über die Netzentgelte unterstützt werden, aus dem Markt gedrängt werden. Der Aufbau von Elektrolyseurkapazitäten im regulierten Bereich würde vielmehr die Weiterentwicklung eines freien Marktes für Wasserstoff auf einen Schlag beenden. An seine Stelle würde ein unter Monopolisten aufgeteilter, stark regulierungsbedürftiger Markt gestellt, so die Befürchtung der Unternehmens-Allianz. „Die Bundesregierung und Bundesnetzagentur müssen die Netzbetreiber-Projekte nicht nur aus Wettbewerbsgründen ablehnen“, so der Enertrag Vorstandsvorsitzende Jörg Müller. „Die Projekte verstoßen auch gegen das Europarecht, das solchen Netzbetreibern den Betrieb von Energiespeicheranlagen wie Elektrolyseuren ausdrücklich verbietet“, so Müller weiter.

Vorwurf: Großelektrolyseure verlängern Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken
Neben dem Wettbewerbsvorteil kritisiert die Allianz, dass die von Tennet und Amprion geplanten Projekte an das Höchstspannungsnetz angeschlossen werden sollen, das vorwiegend Strom aus fossilen Großkraftwerken transportiert. Der Wasserstoff würde nicht mit Grünstrom, sondern vor allem mit Kohlekraft erzeugt und so gleichsam deren Weiterbetrieb ermöglichen. „Es wäre absurd, wenn durch subventionierte, klimaschädliche Projekte verhindert würde, dass sich ein freier Markt für grünen Wasserstoff entwickelt“, so Greenpeace Energy-Vorstand Sönke Tangermann.

Bundesregierung muss Hürden in ihrer neuen Wasserstoffstrategie beseitigen
Um sicherzustellen, dass die zum Schutz des freien Wettbewerbs bestehenden Vorgaben eingehalten werden, wurden bei der Bundesnetzagentur Informationszugang zu den Anträgen der Netzbetreiber auf Investitionskostenerstattung beantragt sowie beim Bundeswirtschaftsministerium Antrag auf Informationen zur Zulassung von Element Eins im Rahmen sogenannter Reallabore gestellt. „Als Unternehmen, die sich bereits seit Jahren beim Bau von Elektrolyseuren engagieren, müssen wir darauf vertrauen können, dass die hier zuständige Bundesnetzagentur die Kollision der Netzbetreiber-Projekte mit den gesetzlichen Vorgaben erkennt und entsprechende Konsequenzen zieht“, betont Sönke Tangermann von Greenpeace Energy. Die Unternehmensallianz wird organisatorisch und in rechtlichen Aspekten durch die Anwaltskanzlei von Bredow Valentin Herz unterstützt. „Der Markt ist bereit für erneuerbaren Wasserstoff, die staatlichen Rahmenbedingungen sind es aber nicht“, fordert die Allianz der Erneuerbaren-Unternehmen die Beseitigung bestehender Hürden im Rahmen der neuen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung.


© IWR, 2019


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