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Energiewende: Windenergie-Zubau im Mai am Boden - Solarmarkt mit Zubaudelle

© Adobe Stock / Fotolia© Adobe Stock / FotoliaMünster - Die verschärften Klimaschutzziele der Bundesregierung und der angestrebte grüne Wasserstoff-Hochlauf erfordern einen kräftigen Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. In der realen Welt ist das bislang am Markt nicht sichtbar. Der Ausbau der Windenergie liegt im Mai 2021 am Boden, auch der PV-Ausbau schwächelt im abgelaufenen Monat.

Der Ausbau der Windenergie in Deutschland kommt auch nach den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 nicht vom Fleck. Etwas besser sieht es beim Zubau neuer Solaranlagen aus, wenngleich die Marktdynamik nachzulassen scheint. Das geht aus der IWR-Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur hervor (BNetzA) (Stand: 07.06.2021).

Windenergie-Ausbau in Deutschland verharrt auf niedrigem Niveau
Der deutsche Windenergiemarkt kommt auch im Mai 2021 nicht in Schwung. Mit einem Zubau von 17 Onshore-Windenergieanlagen mit einer Leistung von gerade einmal rd. 66 MW wird der bislang schlechteste Monatswert im laufenden Jahr 2021 registriert. Insgesamt wurden von Januar bis Mai 195 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 764 MW zugebaut. Das sind bei der Zahl der Anlagen fast exakt genauso viele wie im Vorjahreszeitraum, bei der Leistung entspricht das einem Plus von 9 Prozent (Vorjahr Jan-Mai 2020: 193 WEA, 701 MW). Zu berücksichtigen ist, dass 2021 bisher alle Neuinbetriebnahmen in Deutschland auf die Windenergie an Land entfallen, der Bereich Offshore Windenergie liegt weiterhin brach.

Der Netto-Zubau, d.h. unter Einbeziehung des Rückbaus von 81 Altanlagen mit einer Leistung von 81,4 MW, beläuft sich in Deutschland von Jan bis Mai 2021 auf rd. 683 MW (Vorjahreszeitraum netto: 642 MW).

Bundesländer: Kein Windenergie-Zubau in den Flächenstaaten Sachsen und Saarland
Die regionale Differenzierung nach Bundesländern zeigt, dass Niedersachsen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 (171 MW) führend bei den Neuinbetriebnahmen ist, vor Schleswig-Holstein (141 MW), Brandenburg (120 MW), Nordrhein-Westfalen (111 MW) und Baden-Württemberg (64 MW). Keine einzige Neuinbetriebnahme von Windkraftanlagen weisen das Saarland und Sachsen auf. Weil in Sachsen bisher gleichzeitig 6 Altanlagen mit einer Leistung von 3,8 MW zurückgebaut wurden, ergibt sich aktuell sogar ein Rückgang bei der installierten Windkraftleistung in dem östlichen Bundesland.

PV-Ausbau geht im Mai 2021 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück
Auf dem PV-Sektor sind die Ausbauzahlen deutlich höher als im Windenergie-Sektor. Allerdings ist es beim Solarausbau im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat zu einem Einbruch gekommen. Mit einer neuen PV-Kapazität von 331 MW liegt die neu installierte Leistung im Mai um 32 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats (Mai 2020: 489 MW).

Insgesamt wurden im Betrachtungszeitraum von Januar bis Mai 2021 Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 2.335 MW neu in Betrieb genommen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Plus von aktuell 13 Prozent (Jan-Mai 20: 2.072 MW). Da der Rückbau bei der Photovoltaik mit 3 MW in den ersten 5 Monaten des Jahres 2021 kaum ins Gewicht fällt, entsprechen die Neuinbetriebnahmen quasi dem Nettobzubau.

In der regionalen Differenzierung nach Bundesländern führt hier Bayern (484 MW) im Ranking deutlich vor Nordrhein-Westfalen (281 MW). Auf Rang drei folgt Mecklenburg-Vorpommern (249 MW), vor Niedersachsen (210 MW) und Baden-Württemberg (209 MW).

Über die Solar- und Windenergie-Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters
Die IWR-Auswertung von Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters mit Stand vom 07.06.2021 stellt eine Momentaufnahme dar. Kriterium ist das Datum der Inbetriebnahme. Betrachtet wird die Bruttoleistung der Anlagen. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Diese Unschärfen führen allerdings nicht zu Änderungen an den Trendaussagen. Aufgrund methodischer Unterschiede ist ein direkter Vergleich der IWR-Auswertung mit der monatlich durch die BNetzA vorgenommenen Auswertung der EEG-Zubauwerte nicht möglich.

© IWR, 2021


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