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Entwicklung von Offshore-Netzanbindungen erreicht wichtigen Meilenstein

© Adobe Stock / Fotolia© Adobe Stock / FotoliaLehrte, Oldenburg - Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet plant für die Anbindung von zukünftigen Offshore-Windparks neue Netzanbindungssysteme. In Oldenburg ist mit der Antragskonferenz Landtrassen jetzt der offizielle Startschuss für die Trassenfindung für die landseitige Netzanbindung der Projekte BalWin1, BalWin2 und BalWin3 erfolgt.

Bis 2030 ist es geplant, im Rahmen der Energiewende die Offshore-Windenergie in Deutschland auf eine Leistung von 20.000 Megawatt (MW, 20 GW) auszubauen, bis 2040 sind sogar 40.000 MW (40 GW) vorgesehen. Damit geht der Ausbau von Netzanbindungssystemen einher, die eine Verbindung der Offshore-Windparks zum Übertragungsnetz schaffen. In Oldenburg hat die Antragskonferenz Landtrassen 2030 als Auftakt des Raumordnungsverfahrens (ROV) zur Festlegung der landseitigen Trassenkorridore für die neuen Offshore-Netzanbindungen BalWin1+2+3 stattgefunden.

Antragskonferenz bereitet weiteren Offshore-Netzausbau vor
Basis des Netzausbaus ist der von der Bundesnetzagentur (BNetzA) bestätigte Netzentwicklungsplan Strom (NEP). Auf der Grundlage des NEP 2030 sind durch den Übertragungsnetzbetreiber Tennet bis 2030 für den Ausbau der Offshore Windenergie drei Gleichstrom-Offshore-Netzanbindungen mit je 2.000 Megawatt (MW) zu realisieren. Da die Netzanbindungssysteme bisher auf eine maximale Offshore-Übertragungsleistung von 930 MW ausgelegt waren, wird hiermit ein neues technologisches Kapitel aufgeschlagen. Für die drei neuen Projekte hat jetzt als Vorbereitung für den Start des Raumordnungsverfahrens (ROV) "Landtrassen 2030" die Antragskonferenz stattgefunden, zu der Gemeinden, Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange und Vereinigungen eingeladen waren.

Innerhalb des ROV werden etwa 700 Meter breite Trassenkorridore von den Anlandungspunkten der Seekabel an der niedersächsischen Küste bis zu den im Netzentwicklungsplan Strom festgelegten Netzverknüpfungspunkten (Schnittstelle zwischen Offshore-Netzanbindungssystem und Übertragungsnetz an Land) festgelegt.

Raumordnungsverfahren (ROV) ermittelt Trassenkorridore
Im Vorfeld der Antragskonferenz hat Tennet Unterlagen mit den Korridorvarianten vorbereitet, die von der Raumordnungsbehörde veröffentlicht wurden. Die identifizierten Korridore wurden in der Antragskonferenz mit den betroffenen Gemeinden, Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange erörtert. Ergebnis ist ein Untersuchungsrahmen, mit dem die verfahrensführende Behörde, das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ArL We-ser-Ems), festlegt, welche Korridor-Varianten im ROV zu untersuchen sind und welche Informationen die Antragsunterlagen für das ROV enthalten müssen. Unter Berücksichtigung dieses Untersuchungsrahmens bereitet Tennet die ROV-Unterlagen auf. Anschließend wird das eigentliche ROV eingeleitet.

Ergebnis des Raumordnungsverfahrens wird ein raumordnerisch abgestimmter Trassenkorridor sein, der Grundlage für die spätere Feintrassierung ist. Diese grundstücksgenaue Festlegung der Leitungsverläufe und Festsetzung der Auflagen und Nebenbestimmung für Bau und Betrieb erfolgt im anschließenden Planfeststellungsverfahren (gemäß Energiewirtschaftsgesetz).

Seeseitiges ROV schon gestartet
Vorweg zum „ROV Landtrassen 2030“ läuft bereits das „ROV Seetrassen 2030“, das Trassenkorridore im Küstenmeer und die Anlandungsbereiche am Festland für die Projekte BalWin1 und BalWin2 definiert. Die Trasse wird über den Grenzkorridor N-III des niedersächsischen Küstenmeers an Land führen und dort je nach landesplanerischer Festlegung Startpunkte für die Landkorridore entweder nahe der Ortschaft Dornumergrode, Gemeinde Dornum (Landkreis Aurich) oder in der Gemeinde Neurharlingersiel (Landkreis Wittmund) bestimmen. Für das Projekt BalWin3 soll im niedersächsischen Küstenmeer der im Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP 2017) als „Vorranggebiet Kabeltrasse für die Netzanbindung“ gesicherte Norderney-II-Korridor genutzt werden. Über die Raumordnung dieses Seekabelkorridors ergibt sich für BalWin3 der Anlandungsbereich nahe der Ortschaft Hilgenriedersiel, Gemeinde Hagermarsch.


© IWR, 2021


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