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Windenergie-Ausbau an Land von Januar bis September zu niedrig

© Adobe Stock / Fotolia© Adobe Stock / FotoliaMünster - Zwar hat der Brutto-Zubau neuer Windenergieanlagen (WEA) in Deutschland von Januar bis September 2021 im Vergleich zum Vorjahr angezogen. Mit Blick auf die Klimaschutzziele steigt auch aufgrund des zunehmenden Rückbaus alter Windkraftanlagen der Druck zur Beschleunigung des Ausbaus weiter an.

Nach dem EEG 2021 soll die Windenergienutzung an Land bis 2030 auf 71.000 Megawatt (MW) ausgebaut werden. Das Umweltbundesamt (UBA) hält aus Klimaschutzgründen bis 2030 einen deutlich höheren Ausbau auf 105.000 MW für erforderlich. Unter Berücksichtigung des zu erwartenden Rückbaus von Altanlagen ergibt sich nach Schätzungen des UBA bis 2030 damit ein jährlicher Zubaubedarf von 4.000 bis 7.000 MW brutto. Zwar hat der Ausbau der Windenergie an Land in den ersten neun Monaten 2021 gegenüber dem Vorjahr angezogen, gleichzeitig ist aber auch der Rückbau angestiegen. Per saldo wurden damit von Januar bis September 2021 in Deutschland weniger Windenergieanlagen neu in Betrieb genommen als im Vorjahrszeitraum. Das zeigt die IWR-Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) (Stand: 19.10.2021).

Windenergie-Ausbau in Deutschland von Jan - Sept: niedriges Niveau
Im Monat September 2021 sind in Deutschland lediglich 41 Onshore-Windkraftanlagen mit einer Leistung von rd. 161 Megawatt (MW) neu in Betrieb gegangen (Vormonat August 2021: 30 WEA, 107 MW). Im Offshore-Sektor wurden im laufenden Jahr noch keine Windkraftanlagen errichtet.

Im den ersten neun Monaten, d.h. von Januar bis Ende September 2021, sind in Deutschland 350 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.368 MW (brutto) neu in Betrieb gegangen. Das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung der Windkraftleistung um 23 Prozent (Jan - Sep 2020: 310 WEA, 1.108 MW). Die Steigerung ist allein auf die Inbetriebnahme neuer Windkraftanlagen an Land zurückzuführen. Der essentiell wichtige Ausbau der Offshore Windenergie liegt wegen der Ausbaulücke in diesem Jahr 2021 komplett brach. Angesichts der Klimaschutzziele der Bundesregierung und der geforderten Beschleunigung des Ausbautempos bleiben die Neuinbetriebnahmen damit weiterhin deutlich zu niedrig.

Netto-Zubau Windenergie in Deutschland: weniger neue Anlagen im Vergleich zum Vorjahr - höhere Leistung
Der Netto-Zubau an Windkraftanlagen, d.h. Neuinbetriebnahmen abzüglich des Rückbaus von 169 Altanlagen mit einer Leistung von 174 MW, beläuft sich in Deutschland von Januar bis September 2021 auf 181 Windturbinen mit einer Leistung von rd. 1.194 MW.

Zwar konnte mehr neue Windkraftleistung als im Vorjahreszeitraum installiert werden, aufgrund der steigenden Leistung je Anlage fällt die Gesamtzahl der neu in Betrieb genommenen Windenergieanlagen per saldo um sechs Anlagen niedriger aus als im Vorjahreszeitraum (Jan-Sep 2020 netto: 187 WEA, 960 MW).

Bundesländer: Brandenburg vor Niedersachsen - Windkraftleistung in Sachsen schrumpft
In der regionalen Differenzierung ist Brandenburg im Zeitraum Januar bis September 2021 mit 308 MW vor Niedersachsen mit 287 MW führend. Mit deutlichem Abstand folgt Nordrhein-Westfalen (195 MW) knapp vor Schleswig-Holstein (192 MW). Auf dem fünften Platz liegt Baden-Württemberg (93 MW).

In Sachsen wurde von Januar bis September nur eine WEA mit einer Leistung von 0,8 MW neu in Betrieb genommen. Weil in diesem Jahr bislang aber 9 Altanlagen mit 5,1 MW zurückgebaut wurden, ergibt sich bei der installierten Windkraftleistung ein Rückgang. Keine einzige Neuinbetriebnahme unter den Flächenstaaten weist 2021 bislang das Saarland auf. Auch auf dem Gebiet von Berlin, Bremen und Hamburg wurden 2021 bislang keine neuen WEA in Betrieb genommen.

Über die Windenergie-Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters
Die IWR-Auswertung von Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters mit Stand vom 19.10.2021 stellt eine Momentaufnahme dar. Kriterium ist das Datum der Inbetriebnahme. Betrachtet wird die Bruttoleistung der Anlagen. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Diese Unschärfen führen allerdings nicht zu Änderungen an den Trendaussagen. Aufgrund methodischer Unterschiede ist ein direkter Vergleich der IWR-Auswertung mit der monatlich durch die BNetzA vorgenommenen Auswertung der EEG-Zubauwerte nicht möglich.

© IWR, 2021


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