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Nordex Neunmonatszahlen 2022: Umsätze auf Vorjahresniveau - Verluste ausgeweitet - Aktie klettert

© U. Mertens / Nordex© U. Mertens / NordexHamburg - Nordex hat die Zahlen für die ersten drei Quartale 2022 veröffentlicht. Der Umsatz erreicht fast das Niveau des Vorjahreszeitraums, das Konzernergebnis rutscht weiter ins Minus. Die Aktie kann dennoch deutlich zulegen.

Mit Vorlage der Geschäftszahlen für den Neunmonatszeitraum Januar bis September 2022 hat die Nordex Group ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2022 konkretisiert. Der Windturbinen-Hersteller geht für die operative Marge nunmehr davon aus, den unteren Wert des Zielbereichs zu erreichen.

Inflationäres Umfeld und Lieferkettenproblematik belasten Geschäftsentwicklung
Nordex hat von Januar bis September 2022 insgesamt einen Umsatz von 3,9 Mrd. Euro erzielt. Damit liegt Nordex fast auf dem Vorjahresniveau (Jan-Sep 21: 4,0 Mrd.). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf minus 200 Mio. Euro (Jan-Sep 21: 101 Mio. Euro) und entspricht einer EBITDA-Marge von minus 5,2 Prozent (Jan-Sep 21: 2,5 Prozent). Das Konzernergebnis rutscht mit einem Verlust von 372 Mio. Euro weiter ins Minus (Jan-Sep 21: - 104 Mio. Euro).

Als Belastungsfaktoren erweisen sich laut Nordex vor allem das anhaltend stark inflationäre Umfeld sowie die Unterbrechungen der Lieferketten. Hinzu kommt, dass sich die aktuell im Auftragseingang gestiegenen Verkaufspreise erst mit zeitlicher Verzögerung positiv auswirken werden. Nordex geht mit Blick auf das Gesamtjahr nunmehr davon aus, eine EBIT-Marge am unteren Ende des am 24. Mai 2022 veröffentlichten Prognosekorridors von etwa minus 4 Prozent zu erreichen.

Auftragswert klettert auf 3,6 Mrd. Euro - Nordex hebt Verkaufspreise um 32 Prozent an
In den ersten drei Quartalen 2022 belief sich der Auftragseingang im Segment Projekte (ohne Service) auf 4.400 MW (Jan-Sep 21: 4.600 MW), dies entspricht einem Auftragswert von 3,6 Mrd. Euro (Jan-Sep 21: 3,2 Mrd. Euro). Dabei erreichte der durchschnittliche Verkaufspreis in Euro je Megawatt Leistung (ASP) mit 0,91 Mio. Euro/MW im dritten Quartal einen Anstieg von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „In einem herausfordernden Marktumfeld gelang es uns bei den neuen Aufträgen höhere Verkaufspreise zu erzielen, die die massiven extern verursachten Kostensteigerungen mittelfristig kompensieren und unsere Profitabilität erhöhen werden.“, so der Nordex CEO José Luis Blanco.

In der regionalen Differenzierung entfallen mit 69 Prozent die meisten Aufträge auf Europa. An zweiter Stelle folgt Lateinamerika mit 26 Prozent vor Nordamerika mit 5 Prozent.

Per Ende September 2022 verfügt Nordex weiterhin über einen hohen Auftragsbestand mit einem Wert von knapp 9,7 Mrd. Euro (Jan-Sep 21: 8,0 Mrd. Euro). Davon entfallen 6,5 Mrd. Euro (Jan-Sep 21: 5,0 Mrd. Euro) auf das Segment Projekte und 3,1 Mrd. Euro (Jan-Sep 21: 3,0 Mrd. Euro) auf das Segment Service.

Die Nordex Group steigerte ihre Turbinenproduktion in den ersten neun Monaten 2022 leicht von 4,8 GW im Vorjahr auf 4,9 GW. Die Produktionsleistung bei den Rotorblättern belief sich auf insgesamt 3.357 Stück (Jan-Sep 21: 3.120 Rotorblätter).

„Mit Blick in die Zukunft, haben wir unsere neue N175/6.X-Turbine vorgestellt. Damit ergänzen wir unser Produktangebot um eine hocheffiziente Turbine, um die in den kommenden Jahren erwartete steigende Nachfrage unserer Kunden noch besser bedienen zu können. Wir sind von den weltweit mittelfristig vielversprechenden Aussichten für unsere Industrie weiterhin überzeugt“, so Blanco optimistisch über die weitere Unternehmensentwicklung von Nordex.

Aktie kann nach anfänglichen Verlusten kräftig zulegen
Nach schwachem Start in den Handelstag kann die Nordex Aktie heute bislang kräftig zulegen. Aktuell notiert der Kurs des RENIXX Konzerns mit einem Plus von 12,3 Prozent bei 11,065 Euro (14:31 Uhr, 15.11.2022, Börse Stuttgart). Gestützt wird die Kursentwicklung durch einen positiven Analystenkommentar von Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler, der angesichts der weltweiten Anstrengungen beim Klimaschutz und der Transformation des Energiesystems von einem nachhaltigen und langen Wachstum der Windbranche ausgeht. Zudem konstatiert er, dass Anbieter wie Nordex die Notwendigkeit erkannt hätten, kostendeckende Preise durchzusetzen. Er habe die Hoffnung, dass das zweite Halbjahr 2022 zu einem Wendepunkt werde.


© IWR, 2022


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