Windenergie: Neuer Prüfstand für Mega-Windkraftanlagen mit 25 MW Leistung entsteht in Dänemark
© R&D Test SystemsOdense - Weltweit werden immer leistungsstärkere Windkraftanlagen entwickelt. Mittlerweile sind erste Anlagen mit 20 MW installierter Leistung in Betrieb. In Lindø bzw. Odense Hafen, Dänemark, entsteht bei LORC (Lindø Offshore Renewables Center) jetzt ein Rekord-Prüfstand für Hauptlager von zukünftigen Mega-Windkraftanlagen.
Der dänische Spezialist für Windturbinentests R&D Test Systems baut aktuell für LORC den leistungsstärksten Lastprüfstand für Hauptlagerandordnungen in Windkraftanlagen. Der Prüfstand wird von R&D auf der WindEnergy Hamburg vom 24. bis 27. September 2024 vorgestellt, teilte das Unternehmen mit.
Prüfstand für Hauptlager von zukünftigen Windkraftanlagen mit 25 MW Leistung
Neun Monate nach dem Bau des bisher leistungsstärksten Prüfstands für Hauptlager hat R&D Test Systems jetzt das 3.700 Tonnen schwere Fundament fertiggestellt und schweißt nun die Teile des Prüfstands, die extreme Testlasten an Hauptlagern für 25 MW-Windturbinen durchführen werden. Der Prüfstand wird 2025 geliefert.
„In Anerkennung unserer umfangreichen Testmöglichkeiten hat LORC R&D Test Systems ausgewählt, um den leistungsstärksten Prüfstand für Hauptlageranordnungen zu bauen. Das Fundament ist fertig, und unsere Ingenieure haben die Systeme entwickelt, die die tatsächlichen Lasten aufbringen werden, um nicht nur die härtesten Windkräfte zu simulieren, sondern auch die Auswirkungen von Wind aus verschiedenen Richtungen“, sagt Peter Winther, Key Account Manager, R&D Test Systems.
Auf dem Prüfstand: Hauptlager von Mega-Windturbinen unter extremer Belastung
Das Hauptlager ist für den reibungslosen und effizienten Betrieb der Windturbine von entscheidender Bedeutung. Es stützt die Hauptwelle und sorgt dafür, dass sie stabil und richtig ausgerichtet ist. Außerdem überträgt es die von den Rotorblättern verursachten Lasten auf die Turbinenstruktur und sorgt dafür, dass das erzeugte Drehmoment auf das Getriebe und den Generator übertragen wird.
Auf einem Prüfstand werden nun die realen Belastungen auf das Hauptlager aufgebracht und dann die extremen Windbedingungen in beschleunigter Form simuliert.
Die Prüflasteinheit ist nach Angaben von R&D in der Lage, sechs Axialkräfte auf die Hauptlageranordnung zu übertragen - Schubkraft, horizontale und vertikale Kräfte sowie Drehmoment, Kipp- und Giermoment - und kann Biegekräfte von mehr als 100 Mega-Newtonmeter und Schubkräfte von mehr als 10 Mega-Newtonmeter aufbringen. Die Prüflasteinheit ermöglicht es dem Prüfstand, die Auswirkungen jahrelanger Windbedingungen in nur wenigen Monaten zu simulieren.
„Die Hauptlager nehmen die Last des Rotors auf und müssen daher in der Lage sein, allen extremen Windlastszenarien standzuhalten, die bei Windkraftanlagen mit einer Leistung von 25 Megawatt auftreten können. Unsere Tests umfassen Verdrehung und Biegung in allen sechs Freiheitsgraden“, so Winther.
Isolierte Prüfung des Hauptlagers möglich – Prüfstand wird 2025 ausgeliefert
Der Prüfstand konzentriert sich auf die Hauptlager und ermöglicht es den Herstellern von Windkraftanlagen, dieses System isoliert zu prüfen, anstatt es im Rahmen eines vollständigen Prüfverfahrens für den Antriebsstrang zu testen.
Der Prüfstand ist zudem so konzipiert, dass sowohl Hauptlager mit Getriebe als auch solche mit Direktantrieb, die beiden wichtigsten Lagersysteme für Windkraftanlagen, geprüft werden können. Darüber hinaus ist der Prüfstand flexibel und ausbaufähig, so dass auch zukünftige Lagertechnologien getestet werden können.
LORC beauftragte R&D Test Systems mit dem Bau des Prüfstands für die Hauptlager im Hafen von Odense, Lindø, Dänemark. Das Projekt erhielt einen Zuschuss von 10 Millionen Euro aus dem dänischen GreenLab-Programm. Ein Team von 35 Vollzeit-Ingenieuren hat Anfang des Jahres am Hauptsitz von R&D Test Systems in Dänemark die Arbeit am Prüfstand aufgenommen, der 2025 ausgeliefert werden soll.
© IWR, 2024
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