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Rekordteilnahme bei Wind an Land-Ausschreibung zum Gebotstermin 1. November 2024

© IWR / Schlusemann© IWR / SchlusemannBonn - Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat das Ergebnis der Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land zum Gebotstermin 1. November 2024 veröffentlicht. Die Ausschreibung war stark überzeichnet, so dass das Ausschreibungsvolumen von rd. 4.100 MW komplett bezuschlagt werden konnte.

Insgesamt wurden im Jahr 2024 in den vier Ausschreibungsrunden der BNetzA Gebote mit einem Volumen von 10.996 MW bezuschlagt. Während die ersten beiden Ausschreibungen noch unterzeichnet waren, kam es im August und im November zu einem Wettbewerb. Der Präsident der Bundesnetzagentur freut sich über den positiven Trend. Auch der Bundesverband Windenergie und VDMA Power Systems begrüßen das Ergebnis. Mit Blick auf die anstehenden Bundestags-Neuwahlen fordert der VDMA von der nächsten Regierung die Fortsetzung des eingeschlagenen Weges und verlässliche Rahmenbedingungen für die Unternehmen der Windindustrie. Die nächste Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land findet zum Gebotstermin 1. Februar 2025 statt.

November-Ausschreibung: Mehr als 6.000 MW an eingereichter Gebotsmenge
Bei einer ausgeschriebenen Menge von 4.094 MW Windenergieleistung wurden in der aktuellen Ausschreibungsrunde 528 Gebote mit einer Gebotsmenge von 6.083 MW eingereicht. Die Ausschreibung war damit fast 1,5-fach überzeichnet. Insgesamt hat die BNetzA 348 Gebote mit einem Gebotsvolumen von 4.098 MW einen Zuschlag erteilt, 12 Gebote mussten vom Zuschlagsverfahren ausgeschlossen werden.

Die BNetzA hatte das Ausschreibungsvolumen im Vorfeld nicht reduziert, da sich durch die sehr hohe Anzahl an neuen gemeldeten Genehmigungen eine Überzeichnung angedeutet hatte. Erstmals seit Februar 2022 übertraf die eingereichte Gebotsmenge das ungekürzte Ausschreibungsvolumen.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Werte schwanken zwischen 6,93 ct/kWh und 7,35 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert ist gegenüber der Vorrunde auf 7,15 ct/kWh leicht gesunken (Vorrunde: 7,33 ct/kWh). Der Wert liegt weiterhin nur knapp unterhalb des Höchstwerts (7,35 ct/kWh).

„Die eingereichte Gebotsmenge übertraf um mehr als Doppelte die bisherige Höchstmarke aus der vorherigen Ausschreibung. Es wurden fast so viele Gebote eingereicht wie in allen Ausschreibungsrunden aus 2023 zusammen. Der äußerst positive Trend bei den Geboten wird sich ab dem kommenden Jahr auch deutlich bei den Inbetriebnahmen zeigen“, kommentiert BNetzA-Präsident Klaus Müller das Ergebnis der November-Ausschreibung.

NRW im Bundesländerranking wieder auf Platz 1
Das mit weitem Abstand größte Zuschlagsvolumen entfiel wie in den vorherigen Ausschreibungsrunden auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (1.256 MW, 116 Zuschläge). Darauf folgt Niedersachsen (606 MW, 46 Zuschläge), vor Mecklenburg-Vorpommern (429 MW, 32 Zuschläge) und Brandenburg (380 MW, 46 Zuschläge). In den meisten Bundesländern konnten Steigerungen gegenüber der Vorrunde erzielt werden. Auch in den südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg ergab sich laut BNetzA mit insgesamt 18 Zuschlägen (281 MW) ein deutlicher Anstieg.

BWE: Windenergie wird zum Schlüssel für Energiewende - VDMA: weiter verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich
“Die deutliche Überzeichnung des verfügbaren Ausschreibungsvolumens unterstreicht kurz vor Jahresende erneut, wie stark sich die Reformen der scheidenden Bundesregierung bemerkbar machen. Mit der heutigen Bekanntgabe der Ergebnisse ist klar, dass wir in Deutschland ab dem vierten Quartal 2025 mit einem deutlich gestiegenen Zubauvolumen rechnen können“, so die BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek zum Ausschreibungsergebnis.

Die Windenergie baue damit ihre Führung unter den Energieträgern in Deutschland weiter aus und werde so zum Schlüssel für die Transformation der Energiewirtschaft. „Mit ihrer starken Verankerung im deutschen und europäischen Maschinen- und Anlagenbau sowie der Elektrotechnik ist sie zugleich Beschäftigungsanker für die sich wandelnden industriellen Kerne unseres Landes. Auf uns kommt es mehr denn je an”, betont Heidebroek die wirtschaftliche Bedeutung der Windindustrie.

„Die Hersteller und Zulieferer im Maschinen- und Anlagenbau in Europa können und werden weiter liefern. Sie können ihre Kapazitäten an eine wachsende Nachfrage anpassen. Dafür braucht es einen planbaren und möglichst gleichmäßig hochlaufenden Markt mit verlässlichen Rahmenbedingungen. Damit die gestiegenen Genehmigungen und Zuschläge auch schnell zu realisierten Projekten werden, ist der zügige Abbau von Hürden weiterhin notwendig. Dazu müssen zum Beispiel einheitlichere Anforderungen an Großraum- und Schwerlasttransporte gelten, Verkehrsinfrastruktur fit gemacht werden und Netzanschlüsse schneller gehen“, kommentiert Dr. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems das Ausschreibungsergebnis.

Januar bis November 2024: Wind an Land-Bruttoausbau unter Vorjahreszeitraum - Offshore-Ausbau legt zu - Nettozubau auf Niveau von 2023
In Deutschland sind von Januar bis November 2024 nach einer aktuellen IWR-Auswertung von Daten des Marktstammdatenregisters der BNetzA insgesamt 631 Windenergieanlagen (Jan-Nov 2023: 705) mit einer Bruttoleistung von 3.569 MW (Jan-Nov 2023: 3.459 MW) neu in Betrieb gegangen (Stand: 05.12.2024). Damit bewegt sich der Zubau an Land und auf dem Meer bezogen auf die Leistung um 3 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.

Auf den Windenergie-Zubau an Land (onshore) entfallen 558 neu in Betrieb genommenen Windturbinen mit einer Bruttoleistung von 2.827 MW (Jan-Nov 2023: 678 WEA, 3.202 MW). Bezogen auf die Leistung ist das ein Minus von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Auf die Offshore Windenergie in Deutschland entfallen in den ersten 11 Monaten 73 Turbinen mit 742 MW (Jan-Nov 2023: 27 WEA, 257 MW). Die in Betrieb genommene Windenergie-Leistung der Offshore-Windturbinen hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dagegen um 189 Prozent erhöht.

Unter Berücksichtigung der Stilllegung und des Abbaus von Altanlagen mit einer Leistung von 675 MW im Zuge des anziehenden Repowerings von Januar bis November 2024 bleibt ein auf dem Niveau des Vorjahres liegender Nettozubau von 2.893 MW (Jan-Nov 2023: 2.892 MW).

© IWR, 2024


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11.12.2024

 



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