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Windenergie-Ausbau in Deutschland im Jahr 2024 nach elf Monaten auf Niveau des Vorjahreszeitraums

© Adobe Stock© Adobe StockMünster - Der Ausbau der Windenergie in Deutschland im Jahr 2024 liegt nach elf Monaten in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt dürfte 2024 für die Branche ein Übergangsjahr werden, da ab den Jahren 2025 / 2026 mit einem deutlichen Anstieg des Marktwachstums zu rechnen ist.

Nach einer aktuellen IWR-Auswertung von Daten des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) im Zeitraum Januar bis November 2024 wurden in Deutschland Windenergieanlagen an Land und auf dem Meer mit einer Bruttoleistung von 3.569 MW (Stand: 05.12.2024) neu in Betrieb genommen. Während der Bruttozubau leicht über dem Vorjahreszeitraum liegt, bewegt sich der Nettozubau (Berücksichtigung des Rückbaus von Altanlagen) aktuell auf dem Niveau des Vorjahres. Auf Bundesländerebene mausert sich Nordrhein-Westfalen immer mehr zum Spitzenreiter.

Januar - November 2024 Bruttozubau: Offshore Windzubau kompensiert Rückgang des Windzubaus an Land
Von Januar bis November 2024 wurden nach der IWR-Auswertung mit Stand vom 05.12.2024 in Deutschland insgesamt 631 Windenergieanlangen (Jan-Nov 23: 705 WEA) mit einer Bruttoleistung von 3.569 MW (Jan-Nov 23: 3.459 MW) neu in Betrieb genommen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein leichtes Plus von 3 Prozent.

Bezogen auf die Bruttoleistung sind mit 558 Windturbinen (Jan-Nov 23: 678 WEA) und 2.827 MW (Jan-Nov 23: 3.202 MW) Leistung deutlich weniger Windturbinen an Land errichtet als im Vorjahreszeitraum. Im Aufwind befindet sich dagegen die Offshore Windenergie, hier wurden in den ersten 11 Monaten 73 Turbinen mit 742 MW neu in Betrieb genommen (Jan-Nov 2023: 27 WEA, 257 MW). In Summe kompensiert das Offshore Wachstum die diesjährige Schwäche beim Brutto-Windenergiezubau an Land.

Der Nettozubau, d.h. unter Einbeziehung der Stilllegung und des Abbaus von Altanlagen mit einer Leistung von 675 MW (Jan-Nov 23: 566 MW) im Zuge des anziehenden Repowerings, verbleibt 2024 von Januar bis November ein auf dem Vorjahrsniveau liegender Netto-Leistungszuwachs von 2.893 MW (Jan-Nov 2023: 2.892 MW).

Aufgrund des starken Anstiegs des bezugschlagten Ausschreibungsvolumens auf rund 11.000 MW im Jahr 2024 im Bereich Windenergie an Land und dem anziehenden Offshore-Windmarkt auf Grund der bekannten Offshore-Bauprojekte ist davon auszugehen, dass der Windenergieausbau ab 2025 deutlich an Dynamik gewinnen wird.

Windausbau: 20024 wird zum Übergangsjahr - NRW führt mit großem Abstand im Bundesländerranking
Auffällig in der regionalen Betrachtung des Zubaus im Bereich Wind an Land im Jahr 2024 auf Bundesländerebene ist die starke Entwicklung in Nordrhein-Westfalen. Das Binnenland Bundesland liegt nach elf Monaten mit einem Bruttozubau der neu in Betrieb genommenen Leistung um 34 Prozent auf 643 MW (Jan-Nov 23: 479 MW) mit deutlichem Abstand an der Spitze. Angesichts des soliden Vorsprungs wird NRW die Spitzenposition vermutlich auch für das Gesamtjahr halten können.

Auf das zweitplatzierte Bundesland Niedersachsen entfallen 542 MW, was dem Vorjahresniveau entspricht (Jan-Nov 23: 546 MW). Relativ dicht dahinter folgt auf Rang drei mit 528 MW (Jan-Nov 23: 1.130 MW) Schleswig-Holstein als weiteres Küstenbundesland. Mit einer neuen Leistung von 332 MW liegt Brandenburg auf Platz vier (Jan-Nov 23: 327 MW), vor Sachsen-Anhalt mit 242 MW (Jan-Nov 23: 87 MW) auf Rang 5. Auf den Plätzen sechs bis zehn liegen Rheinland-Pfalz mit 177 MW (Jan-Nov 23: 128 MW), Hessen mit 101 MW (152 MW), Mecklenburg-Vorpommern mit 85 MW (163 MW), Baden-Württemberg mit 61 MW (59 MW) und Bayern mit 46 MW (21 MW). Am Ende des Bundesländerrankings rangieren die Stadtstaaten Bremen, Hamburg, Berlin, in denen im Zeitraum Januar bis November 2024 keine Neuinbetriebnahmen zu verzeichnen sind.

Kreisranking: Dithmarschen (Schleswig-Holstein) und Stendal (Sachsen-Anhalt) führend
Auf der Kreisebene wird das Zubau-Ranking der Top 50 Kreise vom Landkreis Dithmarschen (120 MW) in Schleswig-Holstein angeführt. An zweiter Stelle liegt der Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt (112 MW) vor Paderborn (98 MW) in Nordrhein-Westfalen. Darauf folgen auf Rang vier und fünf in Brandenburg die Landkreise Ostprignitz-Ruppin (94 MW) und Märkisch-Oderland (88 MW) vor Schleswig-Flensburg (88 MW) in Schleswig-Holstein auf Platz sechs.

Offshore Windenergie 2024 mit 742 MW auf Wachstumskurs - Ausbauoffensive startet ab 2025 mit fast 1.900 MW
Bis Ende November 2024 wurden auf See insgesamt 73 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 742 MW in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um die Anlagen in den Offshore-Windparks Baltic Eagle von Iberdrola in der Ostsee und Gode Wind 3 von Ørsted in der Nordsee. Von den 73 Turbinen entfallen 50 Anlagen vom Typ Vestas V174-9,5 MW auf Baltic Eagle. Der Offshore Windpark Gode Wind 3 umfasst insgesamt 23 Siemens Gamesa Windturbinen vom Typ SG 11.0-200 DD.

Bereits im nächsten Jahr 2025 erhöht sich der Zubau an Offshore Windkraftleistung in Deutschland um fast 1.900 MW. Dabei handelt es sich um den Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 in der Nordsee von Ørsted (923 MW) und den Offshore-Windpark He Dreiht von EnBW (960 MW, Netzanschlusskapazität 900 MW) in der Nordsee sein, beide Offshore Windparks sollen Ende 2025 in Betrieb gehen.

Gestartet wurden nach Angaben von Iberdrola auch die Bauarbeiten für den Offshore-Windpark Windanker in der Ostsee. Das Projekt mit einer Leistung von 315 MW soll nach den Planungen von Iberdrola 2026 in Betrieb gehen.

© IWR, 2024


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