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Dänischer Windkraftanlagen-Hersteller: Vestas sieht Licht am Ende des Tunnels

Randers, Dänemark –Der dänische Windkraftanlagenhersteller Vestas befindet sich weiterhin in schwerem Fahrwasser: Im zweiten Quartal weitete das Unternehmen den Verlust aus, der Umsatz schrumpfte. Doch es gibt erste Hoffnungsschimmer – und einen neuen Chef.

Eigentlich kamen zuletzt positive Signale aus der Branche der Windkraftanlagenhersteller, die in den letzten Jahren unter Überkapazitäten und Preisdruck gelitten hatte. Die spanische Gamesa meldete den Turnaround, in der letzten Woche sorgte Nordex mit überraschend guten Zahlen für Furore. Und die Perspektiven sind nicht nur nach Darstellung der Unternehmen gut. Für das laufende Jahr rechnet das Global Wind Energy Council (GWEC) mit einem Zubau von 39,6 Gigawatt (GW) auf insgesamt 322,4 GW. 2017 werde die global installierte Kapazität 536,13 GW erreichen, der Zubau allein in diesem Jahr 61,2 GW betragen.

Zahlenwerk enthält erste Hoffnungsschimmer
Die britische Investmentbank HSBC sorgte zudem kürzlich mit einer Studie für Aufsehen: Die Analysten gehen nicht nur von einer Erholung auf dem Markt aus, sondern sehen Vestas als global aufgestellten Produzenten als potenziell größten Profiteur dieser Entwicklung. Danach hat es bei einem ersten Blick auf die am Mittwochmorgen vorgelegten Quartalszahlen nicht unbedingt den Anschein: Der Umsatz ging um 26 Prozent auf 1,185 Mrd. Euro zurück, die Auslieferungen schrumpften um ein Drittel auf 877 Megawatt (MW). Unter dem Strich blieb ein Verlust von 62 Mio. Euro – das sind 54 Mio. Euro mehr als im Vorjahresquartal und das achte Verlustquartal in Folge.

Aber es gibt auch Hoffnungsschimmer: Das harte Sparprogramm zeigt erste Wirkung, bis Ende des Jahres sollen die Kosten um 400 Mio. Euro gedrückt werden. Der freie Cash Flow stieg um 535 Mio. Euro auf nun 197 Mio. Euro. Der Abfluss von Geldern aus dem Unternehmen ist damit gestoppt. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie Sondereinflüssen war im Gegensatz zum ersten Quartal mit 12 Mio. Euro wieder positiv. Von den einstmals 22.700 Mitarbeitern sind bereits über 5.500 gegangen. Verkaufsgespräche zu einzelnen Geschäftseinheiten laufen, die Fabrik in Pueblo (USA) will Vestas jedoch behalten.

Neuer CEO soll es richten
Personell zog das Unternehmen jetzt ebenfalls die Reißleine. CEO Ditlif Engel muss gehen, auf ihn folgt Anders Runevad. „Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um einen Wechsel vorzunehmen“, sagte Chairman Bert Nordberg in einer Mitteilung. „Das Unternehmen tritt in eine neue Phase und wir wollen das Wachstumspotenzial abrufen.“ Das Restrukturierungsprogrammm habe Vestas wettbewerbsfähiger gemacht.

Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun 200 Mio. Euro freien Cash-Flows, nachdem zuvor nur ein positiver Wert in Aussicht gestellt worden war. Der Umsatz soll bei 5,5 Mrd. Euro liegen.

An den Märkten kamen die Nachrichten vom Mittwoch gut an: Die Vestas-Aktie legte am Vormittag über sechs Prozent zu. Seit Jahresbeginn hat die ihren Kurs mehr als verdoppelt.

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21.08.2013

 



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