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Ausfälle im Offshore-Windpark Bard 1: Was sind die Gründe?

Münster – Seit Monaten liefert der erste große Offshore-Windpark "Bard Offshore 1" in der Nordsee fast keinen Strom mehr. Die Suche nach den Ursachen für die aufgetretenen technischen Störungen liefert bislang keine eindeutigen Ergebnisse. IWR Online hat bei allen Beteiligten nachgehakt…

Im Juni 2014 sollte der Windpark abermals in Betrieb genommen werden, doch der Termin ist verschoben worden. Vor allem die Konverter-Station bereitet immer wieder Probleme.

Konverter-Station verursacht seit Jahresbeginn Probleme

Seit Jahresbeginn stockt die Strom-Erzeugung bzw. –Übertragung in dem seit August 2013 in Betrieb befindlichen Offshore-Windpark. Probleme sind in der Übertragungsstation von Bard 1 aufgetreten. Im Februar musste die Anlage wegen Überlastung mehrere Male abgeschaltet werden. Ende März brannte ein elektrisches Bauteil der Konverter-Plattform und führte zum vorläufigen Ausfall. Die dadurch notwendig gewordenen Reinigungs- und Reparaturarbeiten wurden mittlerweile zwar erfolgreich beendet, aber weitere Tests sind erforderlich.

Windkraftanlagen einsatzbereit - weiterhin offene Fragen
Nun liegt es bei den Verantwortlichen, die Ursache der technischen Probleme zu finden. Die Pressesprecherin des Übertragungsnetzbetreibers Tennet, Cornelia Junge, erklärte auf Nachfrage von IWR Online: "Bis jetzt hat sich noch nichts aus den Tests ergeben. Gemeinsam mit dem Schweizer Konstrukteur ABB und dem Betreiber Ocean Breeze Energy versuchen wir weiterhin, die Ursache zu finden." Auf die Frage, wer nun eigentlich für den Ausfall der verantwortlich sei und wer die entstehenden Schadensersatzkosten übernehmen müsse, erklärte Junge, dass sich die genaue Höhe der Entschädigung aus einigen Komponenten berechne. Die Formel enthalte u.a. Daten, mit welcher Stärke der Wind an den jeweiligen Ausfall-Tagen blies und wie viele Anlagen betrieben worden wären. Junge weiter: "Solange die Ursache und somit die Zuständigkeit nicht geklärt ist, müssen wir einfach abwarten."

Der Pressesprecher von ABB, Antonio Ligi, erklärte: "Die Ursache des Feuers wird untersucht und zurzeit gibt es keine Anzeichen, dass ABB-Geräte dafür verantwortlich waren."

Markus Block von der HypoVereinsbank, Mutterkonzern des Betreibers Ocean Breeze Energy, teilte gegenüber IWR Online mit: "Aus der Presse haben wir entnommen, dass der Brand laut Tennet wohl keinen Bezug zu den vorangegangenen Ausfällen hatte. Der Offshore-Windpark Bard Offshore 1 war und ist einsatzbereit und lieferfähig. Es gilt, den technischen Ursachen auf den Grund zu kommen, die hinter den Netzausfällen stehen. Hierzu tut Ocean Breeze alles, um Tennet bei der Fehlersuche zu unterstützen."

Über das Projekt Bard Offshore 1
Rund hundert Kilometer nördlich von Borkum liegt der Offshore-Windparks Bard 1 in der Nordsee. Der imposante Offshore-Windpark erreicht mit seinen 80 Windrädern eine Gesamtleistung von 400 Megawatt(MW). Doch die tatsächliche Stromerzeugung stockt seit Monaten. Wegen technischer Schwierigkeiten beim Bau und schlechtem Wetter musste bereits die Eröffnung des Windparks um zwei Jahre verschoben werden. Im vergangenen August 2013 wurde der kommerzielle Windpark in der Nordsee dann in Betrieb genommen.

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© IWR, 2014

26.06.2014

 



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