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Schleswig-Holsteins Windbranche boomt: windcomm begrüßt 100. Mitglied

Husum – Die Windenergie hat vor allem im hohen Norden von Deutschland derzeit Hochkonjunktur. Im Jahr 2014 wurde alleine in Schleswig-Holstein, dem fünftkleinsten Bundesland, mehr neue Windenergie-Leistung als in Ländern wie Frankreich, Schweden oder der Türkei neu errichtet. Auch die Branche wird dort immer stärker.

Im nördlichsten Bundesland Deutschlands stehen derzeit rund 2.500 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 4.000 Megawatt (MW) an Land. 2014 wurden 1.300 MW neu installiert. 9.000 Menschen arbeiten laut Branchenverband windcomm mittlerweile in der regionalen Windbranche. Der Verband ist fünf Jahre alt geworden und hat nun die Firma Wicono GmbH aus Hattstedt als 100. Mitglied in den Verein aufgenommen.

Windkraft in SWH: 9.000 Jobs, zwei Mrd. Euro Investitionen sowie hohe regionale Wertschöpfung
Laut windcomm sind die meisten der 9.000 Windenergie-Jobs in Planungsbüros, bei Service- und Wartungsanbietern, in Betreibergesellschaften oder bei Herstellern und deren Zulieferern zu finden. 7.000 entfallen auf die Onshore- und 2.000 auf die Offshore-Branche. Damit sei die Windbranche „einer der wichtigsten Arbeitgeber besonders an der strukturschwachen Westküste des Landes“. Neben den Arbeitsplatzeffekten führte der Windkraftausbau 2014 zu einem Investitionsvolumen von knapp zwei Milliarden Euro. So konnte regionale Wertschöpfung durch Planungsbüros, Zuliefer- und Baubetriebe in Höhe von etwa 300 Millionen Euro sowie Gewerbesteuereinnahmen aus dem Anlagenbetrieb in Höhe von rund 55 Millionen Euro im Land generiert werden.

Windcomm setzt auf Wirtschaftsförderung für die Windenergie
Für die Belange der starken Branche im nördlichsten Bundesland wurde vor fünf Jahren in Husum ein Förderverein für die Windindustrie in Schleswig-Holstein gegründet. Der windcomm schleswig-holstein e. V. will sich besonders um die Kooperation und Vernetzung seiner Mitglieder kümmern. Anders als Branchenverbände versteht sich der Verein dabei mehr als Instrument der Wirtschaftsförderung. Kristian Hamel, Mitglied des Vereinsvorstandes und Mitarbeiter der Wirtschaftsförderungs- und Technologietransfer (WTSH) GmbH, betont die kurzen Wege zu den Wirtschaftsförderern im Land: „Durch die enge Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderungsgesellschaften stellen wir unseren Mitgliedern schnell und unkompliziert Informationen zu Förder- sowie Aus- und Weiterbildungsprogrammen zur Verfügung. In Zukunft werden wir zudem einen Schwerpunkt auf Außenwirtschafts- und Exportförderung legen, damit Unternehmen sich mehrere Standbeine aufbauen können.“

Nr. 100 im Netzwerk: Wicono prüft und gestaltet Kauf- und Serviceverträge
Passend zum 5-jährigen Jubiläum ist der Verein auf über 100 Mitglieder gewachsen. Die Wicono GmbH, ein junges Start-up-Unternehmen aus Hattstedt, wurde als 100. Mitglied in den Verein aufgenommen. Geschäftsführer von Wicono ist Lars Carstensen, der zehn Jahre Erfahrungen aus dem Vertrieb und drei Jahre aus dem Einkauf von Windkraftanlagen mitbringt. Die Firma hat sich daher auf das Prüfen und Erstellen von Kauf- sowie Service-und Wartungsverträgen von Windkraftanlagen spezialisiert.

Ausschreibungen: windcomm will Akteursviefalt erhalten
In politischer Hinsicht befasst man sich bei der windcomm mit dem kommenden Ausschreibungs-System, dass schon ab 2017 für alle Erneuerbare-Energien-Projekte Realität werden soll. „Der windcomm schleswig-holstein e. V. wird sich verstärkt dafür einsetzen, dass eine breite Akteursvielfalt erhalten bleibt und das Ausschreibungsverfahren unbürokratisch erfolgt. Ansonsten ist zu befürchten, dass insbesondere Bürgerprojekte nicht mehr realisiert werden können. Diese haben für Schleswig-Holstein und die Akzeptanz des Windkraftausbaus eine hohe Bedeutung“, erklärt dazu Asmus Thomsen, Vorstandsvorsitzender des windcomm schleswig-holstein e. V.

© IWR, 2015

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16.04.2015

 



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