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Bayern will Suedlink-Stromtrasse in Nachbarländer verschieben

Münster - Bayern stellt sich beim Bau der Suedlink-Stromtrasse weiter quer: Nun versucht die CSU-Landesregierung, den Verlauf der geplanten Suedlink-Stromtrasse nach Westen und damit zu weiten Teilen in die Bundesländer Hessen und Baden-Württemberg zu verlagern.

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, habe das Wirtschaftsministerium von Ilse Aigner (CSU) die West-Verschiebung der Trasse nun der Bundesnetzagentur vorgeschlagen. Heftiger Gegenwind gegen den neuen Vorstoß von Bayerns Regierung kommt nicht nur aus den betroffenen Nachbarländern Hessen und Baden-Württemberg, sondern auch von der Opposition in Bayern.

Aigner: Suedlink-Stromtrasse nach Westen verschieben

Laut eines Beitrags im Bayerischen Rundfunk favorisiert Aigner (CSU) die Verlegung der Suedlink-Stromtrasse nach Westen. Damit würde die geplante Gleichstrom-Trasse statt durch Bayern hauptsächlich durch Baden-Württemberg und Hessen führen. Auch der Endpunkt der Trasse würde sich von würde sich nach den Plänen der bayerischen Landesregierung von Grafenrheinfeld in Unterfranken nach Gundremmingen in Schwaben nahe der Grenze zu Baden-Württemberg verschieben.

Hessen und Baden-Württemberg geißeln Bayerns "Dreistigkeit" und "Egoismus"
Die beiden Wirtschaftsminister von Hessen und Baden-Württemberg haben umgehend auf das angedachte Verschieben der Stromtrasse Richtung Westen reagiert. Tarek Al-Wazir (Grüne) erklärte, dass die hessische Landesregierung nicht gewillt sei, auf den bayerischen Vorschlag einzugehen. Er spricht daher von einer "Dreistigkeit", die nicht zu überbieten sei. Auch die baden-württembergische Landesregierung winkt ab. Nils Schmid (SPD) zeigt sich entsetzt über den "bayerischen Egoismus".

Bayern-Grüne und Tennet ebenfalls gegen Suedlink-Verschiebung
Auch der Fraktionsvorsitzende der bayerischen Landtags-Grünen Ludwig Hartmann findet den Vorschlag von Aigner weder "neu noch besonders originell". "Sicheren und sauberen Strom für Bayern gibt es nur mit einem Ausbau der Windkraft - den die CSU-Regierung zurzeit mit einem umstrittenen Mindestabstandsgesetz blockiert - und mit einem intelligenten Netzausbau, der auch Windkraftadern aus dem windstarken Norden Deutschlands umfasst. Gerade das wirtschaftsstarke Bayern ist auf eine sichere Energieversorgung angewiesen", so Hartmann.
Netzbetreiber Tennet rät Bayern ebenfalls ab, die Pläne des Trassenbaus weiter zu stören, da der Netzausbau bis 2022 stehen soll und daher kein weiterer Tag zu verlieren sei.

© IWR, 2015

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18.05.2015

 



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