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Offshore-Windenergie: Siemens rollt Gondeln und Rotorblätter auf die Schiffe

Hamburg - Siemens hat auf der europäischen Windenergie-Messe EWEA 2015 in Paris sein neues Logistik-Konzept für Offshore-Windturbinen vorgestellt. Kernelement ist eine neue Transportlösung, für die ein Langzeitvertrag mit dem Transportdienstleister deugro Danmark A/S unterzeichnet wurde.

Siemens wird zwei eigens konstruierte Transportschiffe nutzen, um die bestehenden dänischen Produktionsstandorte und die neuen Werke in Cuxhaven und im britischen Hull optimal zu verbinden. Im Fokus steht dabei ein Rollverfahren, mit dem die bis zu 75 Meter langen Rotorblätter und rund 360 Tonnen schweren Maschinenhäuser auf die Schiffe geladen werden.

Komponenten aufs Schiff rollen statt mit dem Kran heben
Statt mit einem Kran sollen die Schwerlasten künftig im so genannten Ro/Ro-Verfahren (Roll on / Roll off) auf die Schiffe und an die Montagehäfen gerollt werden. Siemens wendet das Ro/Ro-Verfahren seit Jahren an, allerdings in erster Linie lediglich auf dem jeweiligen Produktions- oder Hafengelände und nicht zur direkten Beladung der Schiffe. Experten des Unternehmens haben das Konzept daher nun weiterentwickelt und deugro wird dafür spezielle Transportfahrzeuge bereitstellen. Die Ersparnis gegenüber der bisherigen Transportabwicklung beziffert Siemens je nach Lage des betreffenden Offshore-Windparks auf 15 bis 20 Prozent.

„Mit unserem neuen Logistik-Konzept für die Siemens D7-Offshore-Windturbinen setzen wir unseren Weg in Richtung einer hochindustrialisierten Wirtschaftskette konsequent fort mit dem Ziel, die Stromgestehungskosten bei Offshore-Wind bis 2020 auf unter 10 Cent pro Kilowattstunde zu senken“, sagt Michael Hannibal, Offshore CEO der Siemens Wind Power and Renewables Division. „Unsere neuen Produktionsstätten erlauben uns dank direktem Hafenanschluss eine hocheffiziente Ro/Ro-Verladung und kostengünstigen Seetransport. Diese neue Lösung senkt je nach Lage des jeweiligen Offshore-Windprojekts die Transportkosten um rund ein Fünftel.“

Transportschiffe liefern fertige Komponenten zu den Installationshäfen
Als Logistik-Dienstleister wird das internationale Transportunternehmen deugro Danmark A/S mit Sitz in Dänemark den Transport der Siemens-Großkomponenten unterstützen. Das Unternehmen will zwei Spezialschiffe mit einer Länge von jeweils etwa 140 Metern einsetzen, dies es von einer niederländischen Reederei gechartert hat. Eines davon kann jeweils acht Maschinenhäuser der aktuellen Siemens Windturbine SWT-6.0-154 transportieren. Es soll bereits im Herbst 2016 in See stechen.

Das zweite Schiff wird bis zu zwölf Rotorblätter aufnehmen können und sie von den Fabrikationsstätten im britischen Hull oder im dänischen Aalborg zu den jeweiligen Installations-Häfen transportieren. Beide Schiffe können, falls erforderlich, auch per Kran entladen werden. Das erhöht die Flexibilität bei den Installations-Häfen, die nach projektspezifischen Erfordernissen ausgewählt werden.

D7 Maschinenhäuser werden in Cuxhavener Fabrik getestet
Neben dem kostensenkenden Transportkonzept hat Siemens Optimierungen bei der Installation und Inbetriebnahme der Offshore-Windenergieanlagen vorgestellt. Das D7 Maschinenhaus lässt sich vollständig an Land testen. Michael Hannibal erläuterte auf der Pressekonferenz, wie umfassende Probeläufe künftig direkt im Werk Cuxhaven vorgenommen werden können. Diese und weitere Verbesserungen zielen darauf ab, die Zeit für Aufbau und Inbetriebnahme deutlich zu verkürzen und wetterbedingte Projektverzögerungen zu senken.

Siemens will mit solchen Maßnahmen, die bereits in den nächsten Monaten umgesetzt werden, auf seinem Weg zu industrialisierten Prozessen in der gesamten Wertschöpfungskette zügig vorankommen. Offshore-Windstrom soll so zu einer nachhaltigen und preiswerten Versorgung beitragen.

© IWR, 2015

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