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Windenergieausbau in Europa beschränkt sich auf Kernmärkte

Brüssel - Im Windenergiesektor läuft es auch in Europa in diesem Jahr rund, zumindest bei der Errichtung und Inbetriebnahme von Neuanlagen. Die Branche ist dennoch nicht ganz zufrieden.

Die Marktentwicklung auf dem Windenergiesektor ist in Europa derzeit durch eine starke Konzentration auf wenige Kernmärkte gekennzeichnet. Im Onshore-Segment machen mit Deutschland, Großbritannien und Frankreich drei Märkte den Zubau nahezu allein unter sich aus.

Deutschland und UK bei On- und Offshore-Ausbau führend
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2017 wurden europaweit Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 6.100 Megawatt (MW) neu installiert bzw. ans Netz angeschlossen. Das geht aus den Daten von Windeurope, dem europäischen Windenergieverband, hervor. Damit befindet sich Europa zwar grundsätzlich auf einem soliden Wachstumspfad, einige Trends trüben jedoch das Ergebnis.

Über 50 Prozent der Investitionen in Deutschland
So wurden von den etwa 4.800 MW Onshore-Leistung des ersten Halbjahres etwa 80 Prozent in den drei Kernmärkten Deutschland (rd. 2.300 MW), Großbritannien (1.200 MW) und Frankreich (490 MW) errichtet. Auch die 18 neu ans Netz angeschlossenen Offshore-Projekte mit einer Leistung von zusammen 1.300 MW konzentrieren sich mit Deutschland, Großbritannien, Belgien und Finnland auf wenige Märkte. Den zentralen Märkten stehen beispielsweise zehn europäische Länder gegenüber, in denen der Windenergie-Zubau in diesem Jahr bislang bei einem einzigen MW liegt.

Das finanzielle Gesamtvolumen für neue Windenergieprojekte beläuft sich im ersten Halbjahr insgesamt auf 8,3 Mrd. Euro (5,4 Mrd. Euro Onshore, 2,9 Mrd. Euro Offshore). Mit 53 Prozent der Gesamtinvestitionen (Onshore und Offshore) entfällt dabei mehr als Hälfte auf Deutschland.

Industrie braucht langfristige Planungsperspektiven
Angesichts der derzeitigen Entwicklung blickt Windeurope-Chef Pierre Tardieu skeptisch in die Zukunft. Grundsätzlich befinde sich Europa derzeit beim Windenergie-Ausbau im Takt und steuere auf ein gutes Jahr zu, so Tardieu. Aber das Wachstum werde nur von einer handvoll Märkten gestützt. Im Bereich Onshore-Wind werde das Ende des britischen Renewable Obligations Systems zu einer noch größeren Konzentration auf die Märkte in Deutschland, Spanien und Frankreich führen. Besorgniserregend ist bei der Offshore-Windenergie auch das Level der finanziellen Aktivitäten. Obwohl daraus in den nächsten Jahren nicht unmittelbar niedrigere Installationszahlen zu erwarten seien, benötige die Industrie Klarheit hinsichtlich der Ausbauvolumina für die Zeit nach 2020, um Kostendegression voranzubringen, so Tardieu weiter. Um der Industrie eine Perspektiv zu geben, forderte er die EU-Mitgliedsstaaten dazu auf, ihre nationalen Energie- und Klimaschutzpläne für das Jahr 2030 möglichst schnell voranzubringen.

© IWR, 2017

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31.07.2017

 



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