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November 2020: Wind- und Solarstromerzeugung mit neuem Monats-Allzeithoch

© Adobe Stock / Fotolia© Adobe Stock / FotoliaMünster - Die Wind- und Solaranlagen in Deutschland haben im November 2020 so viel Strom eingespeist, wie bislang in keinem Novembermonat. Auch auf Jahressicht ist die regenerative Stromerzeugung von Januar bis November auf Kurs.

Die Windenergieanlagen in Deutschland liegen im November 2020 deutlich über der Stromeinspeisung des Vorjahresmonats. Auch die Solarstromanlagen speisen witterungsbedingt mehr Strom ein als im Vorjahresmonat. Insgesamt fällt die Stromerzeugung aus Sonne, Wind und Co. im Jahresverlauf von Januar bis November 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa 6 Prozent höher aus. Bei konventionellen Energieträgern sind Kohle- und Atomstrom stark eingebrochen, die Stromerzeugung aus Gas steigt dagegen und verzeichnet einen neuen Rekord.

Wind- und Solarstrom-Erzeugung mit neuem November-Rekord
Das Sturmtief Roswitha und der ehemalige Hurrikan Eta haben insbesondere dem Norden und Westen Deutschlands im November eine zeitweise stürmische Witterung gebracht. In Summe haben die Windenergieanlagen in Deutschland (On- und Offshore) mit 11,2 Mrd. kWh deutlich mehr Strom produziert als im November 2019 (10,1 Mrd. kWh) und ihr bislang bestes Novemberergebnis erzielt. Die Windparks in der deutschen Nord- und Ostsee haben im November 2020 rd. 2,6 Mrd. kWh Windstrom eingespeist, was im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von rd. 16 Prozent ist (Nov 2019: rd. 2,2 Mrd. kWh Offshore-Windstrom).

Mit insgesamt gut 85 Sonnenstunden lag der November 2020 etwa 57 Prozent über dem Soll (54 Stunden). Entsprechend hoch fällt im letzten Monat daher auch die Solarstromerzeugung aus. Insgesamt erreicht die Einspeisung der Solaranlagen in Deutschland nach den aktuell vorliegenden Daten der Netzbetreiber im November 2020 rd. 1,5 Mrd. kWh. Das ist gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 45 Prozent und zugleich ein neues November-Allzeithoch (Nov 19: 1,0 Mrd. kWh).

Erneuerbare Energien Januar bis November: 6 Prozent mehr EE-Strom als im Vorjahreszeitraum
Von Januar bis November 2020 wurden in Deutschland etwa 214 Mrd. kWh Ökostrom produziert und in die Netze eingespeist. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus um rd. 6 Prozent (Jan - Nov 2019: 202 Mrd. kWh). Das Wachstum geht vor allem auf eine höhere Einspeisung von Wind- und Solarstrom zurück. Der größte Beitrag zum regenerativen Stromaufkommen entfällt auf die Windenergie, die mit 118 Mrd. kWh im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 9 Prozent gestiegen ist (Jan - Nov 2019: 108,6 Mrd. kWh). Darauf folgt die Solarenergie mit 45,1 Mrd. kWh, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Wachstum von etwa 10 Prozent entspricht (Jan - Nov 2019: 41 Mrd. kWh). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft und Bioenergie fällt von Januar bis November um jeweils rd. 2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum aus.

Konventionelle Energien: Gas auf Rekordkurs, Braun-, Stein-, Atomstrom mit deutlichem Rückgang
Dem Anstieg der regenerativen Stromerzeugung steht von Januar bis November 2020 ein deutliches Minus von 14 Prozent der konventionellen Stromerzeugung gegenüber. Ein überproportional starker Rückgang ist bei der Stromerzeugung aus Braunkohle (73,9 Mrd. kWh, -22 Prozent) und Steinkohle (29,3 Mrd. kWh, - 30 Prozent) zu beobachten. Beim Atomstrom zeigt sich ein Rückgang um etwa 15 Prozent auf 54,7 Mrd. kWh, in dem sich die Abschaltung des Atomkraftwerks Philippsburg Ende 2019 widerspiegelt. Deutlich gestiegen ist dagegen die Stromerzeugung aus Gas. Von Januar bis November 2020 wurde mit rd. 50 Mrd. kWh im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Deutschland fast 22 Prozent mehr Strom aus Gas eingespeist. Mit einer monatlichen Stromerzeugung aus Gas von 5,4 Mrd. kWh ist im November 2020 ein neuer Jahresrekord bzw. die höchste monatliche Stromerzeugung aus Gas seit 2017 zu beobachten.

Über die Daten der europäischen Netzbetreiber (ENTSO-E)
Die IWR-Auswertung basiert auf der Analyse aller von den nationalen Netzbetreibern zur Verfügung gestellten EU-Länderdaten. Für Deutschland liefern die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet TSO, 50 Hertz Transmission, Amprion und TransnetBW Daten an den Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E). Die Übertragungsnetzbetreiber messen die Netto-Stromeinspeisung in ihren Stromnetzen. Strommengen, die nicht eingespeist werden und für den Betrieb von Kraftwerken benötigt (Eigenverbrauch) oder selbst genutzt (Eigennutzung) werden, sind in der vorliegenden Statistik nicht abgebildet. Die Daten zur Brutto-Stromerzeugung in der endgültigen Jahresabrechnung und den amtlichen Statistiken in Deutschland (z.B. BMWi) oder in Europa (Eurostat) können daher von den hier vorliegenden zeitnahen Messungen und Hochrechnungen abweichen.


© IWR, 2020


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02.12.2020

 



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