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Plug Power sichert sich Aufträge in Europa und in den USA

© Plug Power© Plug PowerLatham, USA - Der US-Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Konzern Plug Power meldet den Abschluss von zwei wichtigen Verträgen über die Lieferung von Brennstoffzellensystemen für den Einsatz in Gabelstaplern sowie Elektrolyseuren für die Wasserstoffproduktion. Die Aktie klettert.

Plug Power wird Blue Enerfreeze, die Energie-Tochtergesellschaft von STEF mit kompletten Brennstoffzellensystemen für zunächst zwei Verteilzentren beliefern. Die Brennstoffzellen sollen in Gabelstaplern eingesetzt werden. STEF ist für Plug Power damit der der erste europäische Kühllogistik-Kunde, der mit den Brennstoffzellenlösungen des Unternehmens beliefert wird. Die Umstellung von Blei-Säure-Batterien auf die Wasserstoff-Brennstoffzellen von Plug Power soll die Arbeitsproduktivität der STEF-Gabelstapler während einer ganzen Schicht deutlich verbessern. Mit Avina hat Plug Power zudem eine Vereinbarung getroffen, die den Bau der ersten umweltfreundlichen Wasserstoffproduktionsanlage abgeschlossen, die den Betrieb von Schwerlastwagen mit Wasserstoff in Südkalifornien unterstützt.

Brennstoffzellen-Einsatz in der Kühllogistik Branche bringt erhebliche Performance-Vorteile
Die Temperaturen in den Kühl- und Tiefkühllagern von STEF, dem europäischen Marktführer im Bereich Transport und Logistik von Lebensmitteln, können im extremsten Fall bis auf minus 30 Grad Celsius sinken. Unter diesen Bedingungen verlieren Gabelstapler mit Bleibatterien schneller ihre Ladung und damit Leistungsfähigkeit. Wasserstoff-Brennstoffzellen hingegen zeigen in Kühllagern nach Angaben von Plug Power eine deutlich bessere Leistung und bieten eine höhere Auslastung und ein höheres Maß an Autonomie in anspruchsvollen Mobilitätsanwendungen.

Batteriebetriebene Stapler verlieren in der letzten Hälfte der Batterieladung etwa 14 Prozent ihrer Geschwindigkeit. Die Umstellung auf Brennstoffzellen ermöglicht daher eine Verbesserung der Produktivität der Gabelstapler. Während bei den mit Batterien betriebenen Gabelstaplern zudem pro Schicht ein etwa 15 Minuten dauernder Batteriewechsel erforderlich ist, müssen die Brennstoffzellen nicht aufgeladen oder ausgetauscht werden. Lediglich eine Betankung mit Wasserstoff wird erforderlich, was laut Plug Power allerdings nur zwei Minuten dauert. Über ein Jahr gerechnet entsprechen diese 13 Minuten, die pro Schicht eingespart werden, damit in einem Drei-Schicht-Betrieb mehr als 234 Stunden Produktivitätsgewinn pro Gabelstapler, so der Brennstoffzellen- und Wasserstoffkonzern.

Zunächst ist eine Umrüstung der Gabelstapler in den Kühl- und Tiefkühllagern in Paris und Madrid vorgesehen. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2024 geplant. Das Potenzial für weitere Umrüstungen ist groß. Nach einer erfolgreichen Umsetzung der Pilotprojekte in Paris und Madrid planen STEF und Plug Power eine Ausweitung des Brennstoffzellen-Einsatzes in den mehr als 100 Vertriebszentren von STEF in Europa.

Die kompatiblen, brennstoffzellenfähigen Gabelstaplermodelle für das Projekt sollen von Toyota entwickelt und zur Verfügung gestellt werden.

Plug Power und Avina kooperieren bei Dekarbonisierung von Lkw-Verkehr
Plug Power hat zudem einen Deal mit dem Hersteller von Wasserstoff-Produktionsanlagen Avina bekannt gegeben. Der Brennstoffzellen- und Wasserstoffkonzern wird PEM-Elektrolyseursysteme in Containern an Avina Clean Hydrogen Inc. für den Aufbau einer grünen Wasserstoffproduktionsanlage liefern, die den kommerziellen Mobilitätssektor in Südkalifornien bedienen wird. Die Elektrolyseure von Plug Power werden damit die erste Wasserstoffproduktionsanlage für schwere Nutzfahrzeuge in Südkalifornien unterstützen.

Um Kalifornien dabei zu helfen, seine ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, die Treibhausgasemissionen bis 2045 um 85 Prozent zu senken, wird Avina mit Flottenbetreibern und Tankstellenanbietern zusammenarbeiten, um grünen Wasserstoff bereitzustellen, der von den Elektrolyseuren von Plug Power erzeugt werden soll.

Jede der Elektrolyseureinheiten von Plug Power soll Avina die Produktion von bis zu zwei Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag (TPD) oder 730 Tonnen pro Jahr ermöglichen. Der schlüsselfertige 5-MW-Elektrolyseur von Plug Power ist nach Angaben des US-Konzerns derzeit die größte auf dem Markt verfügbare Lösung für den Außenbereich mit der kleinsten Stellfläche, wodurch er einfacher und kostengünstiger zu installieren ist als andere Lösungen.

Die Elektrolyseure werden mit Stacks gebaut, die in der Fertigung von Plug Power in Rochester, der weltweit ersten und größten Gigafactory zur Herstellung von PEM-Brennstoffzellen und Elektrolyseuren, hergestellt werden.

Die Lieferung der Systeme ist für das zweite Quartal 2024 terminiert, und die Produktionsanlage soll voraussichtlich Mitte 2024 voll betriebsbereit sein.

Aktienkurs klettert
Die Aktie von Plug Power glänzt an den ersten drei Handelstagen dieser Woche und klettert um 14,8 Prozent auf einen Kurs von 9,85 Euro. Auch am heutigen Tag legt der Kurs des RENIXX Konzerns bislang weiter zu. Aktuell notiert die Aktie mit einem Plus von 1,24 Prozent bei 9,98 Euro. (10:09 Uhr, 15.06.2023, Börse Stuttgart). Gegenüber dem Kurs zum Jahreswechsel liegt die Plug Power Aktie damit aktuell noch bei einem Minus von 12,5 Prozent.


© IWR, 2023


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