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BSH startet mit DWD Wind- und Ozean-Messkampagne für Ausbau der Offshore-Windenergie in küstenfernen Bereichen

© Fugro© FugroHamburg - Im Jahr 2025 könnte die Leistung aus Offshore-Windparks in Deutschland die 10.000 MW überschreiten. Nach dem Windenergie-auf-See-Gesetz sollen bis 2045 jedoch mindestens 70.000 MW (70 GW) an Offshore-Windleistung zur Verfügung stehen. Dabei rücken auch küstenferne Standorte in den Fokus, für deren Nutzung jetzt wichtige Grundlagendaten erhoben werden.

Mit Blick auf künftige Offshore-Windparks fehlen in den küstenfernen Gebieten mit bis zu 350 km Entfernung vor der deutschen Nordseeküste derzeit noch wichtige Daten zu den dort vorherrschenden Wind- und Meeresbedingungen. Für die Erforschung der geplanten Windparkflächen sowie für die Planung neuer Projekte sind die Daten jedoch unerlässlich. Für Abhilfe sorgen soll eine kürzlich gestartete MetOcean-Kampagne des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD).

Messbojen 280 Kilometer fern der Nordseeküste verankert
Das BSH arbeitet intensiv daran, das Ziel von 70.000 MW (70 GW) Offshore-Leistung bis zum Jahr 2045 zu erreichen. Um die bestehende Datenlücke im Bereich der küstenfernen Standorte zu schließen, hat das BSH mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) die mehrjährige Messkampagne „Meteorologische und Ozeanographische Referenzmessungen“ (MeteOR) gestartet.

Das hierfür beauftragte Unternehmen Fugro Norway sammelt seit Mitte Dezember 2024 umfassende Wind- und Meeresdaten in der bisher kaum erforschten Nordsee-Region. Ziel ist die Erfassung qualitativ hochwertiger Daten über die Wind- und Meeresbedingungen in einem Gebiet etwa 280 Kilometer vor der deutschen Nordseeküste. Die erhobenen meteorologischen und ozeanographischen Daten sollen wertvolle Erkenntnisse zur Untersuchung und Bewertung zukünftiger Windparkflächen am Rand der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) liefern.

Messungen vom Meeresboden bis in 250 Meter Höhe - Entscheidende Daten für den zukünftigen Offshore-Ausbau
Für die auf mindestens drei Jahre angelegte Kampagne hat Fugro Norway zwei Seawatch Messbojen im Zielgebiet installiert und zwei Messsysteme am Meeresboden verankert. Die am Meeresboden sowie in den Messbojen installierten Geräte erfassen ozeanographische Daten wie Seegang, Meeresströmung, Temperatur, Salzgehalt, Druck und Sauerstoffgehalt. Die Messbojen sind zudem mit einem LiDAR-System (Light Detection And Ranging) ausgestattet, das mithilfe von Laserstrahlen Windgeschwindigkeiten in bis zu 250 Meter Höhe misst, und damit den relevanten Bereich der geplanten Offshore-Windturbinen abdeckt.

Die ersten Messergebnisse zeigen, wie dynamisch und herausfordernd die Bedingungen auf den neuen Offshore-Gebieten sind. „Diese Daten sind unverzichtbar für die Bewertung der meteorologischen und ozeanographischen Verhältnisse bei der Flächenvoruntersuchung und liefern entscheidende Erkenntnisse für die weitere Planung zum Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland“, betont Dr. Johannes Hahn, fachlicher Koordinator der meteorologischen und ozeanographischen Voruntersuchung am BSH. In diesem Rahmen liefern die gemessenen Daten ebenso eine wichtige Referenz für die Evaluierung und Weiterentwicklung verschiedener meteorologischer und ozeanographischer Modelle zur Simulation des Windes, der Wellen sowie der Strömung, so das BSH.

Offshore Windkraftleistung in Deutschland steigt 2025 auf über 10.000 MW
Ende 2024 waren in Deutschland nach den Daten des Markstammdatenregisters bei der Bundesnetzagentur Offshore Windkraftanlagen mit einer Leistung von rd. 9.200 MW in Betrieb. Die Offshore-Stromproduktion erreichte 2024 nach den Daten der Netzbetreiber (Entso-e) insgesamt 25,6 Mrd. kWh (2023: 23,5 Mrd. kWh). Das ist ein Zuwachs von 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, reicht aber nicht an das Rekordjahr 2020 heran, als die Offshore Windkraftanlagen in Deutschland 26,9 Mrd. kWh Strom erzeugten und in die Netze einspeisten.

Nach den aktuellen Planungen wird im laufenden Jahr 2025 die Marke von 10.000 MW Offshore Windkraftleistung überschritten. Derzeit befinden sich die beiden Offshore Windparks Borkum Riffgrund 3 (Orsted) mit 913 MW und He Dreiht von EnBW mit 900 MW im Bau.

© IWR, 2025


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12.02.2025

 



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