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Bremseffekt: Verbände kritisieren neue Debatte um Bezahllösungen bei Ladesäulen

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Berlin - In einem gemeinsamen Appell kritisieren Branchenverbände die erneute Diskussion über längst beschlossene Bezahllösungen bei Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Nach Ansicht von VDA (Verband der Automobilindustrie), BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) und ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) droht eine Verlangsamung beim Aufbau von Ladepunkten und eine unnötige Erhöhung der Nutzungskosten.

Die drei Verbände fordern die Bundesregierung auf, am bereits veröffentlichten Plan mit alternativen Zahlungsmethoden festzuhalten und den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland schnell und unbürokratisch voranzutreiben.

Im Kern geht es darum, dass die Bundesregierung ein Bezahlsystem mit Kartenlesegerät vorgeben will, dass an jeder Ladesäule angebracht wird. Die Verbände sehen den Bedarf nicht, zudem würden die meisten neuen Säulen durch den Einbau eines gesonderten Lesegeräts teurer, was sich auf den Preis auswirke. Zudem müssten die entsprechenden Modelle erst noch eichrechtlich geprüft und zugelassen werden, was sehr zeitintensiv sei.

Die drei Verbände kritisieren, dass hier viel Aufwand für sehr wenig Nutzen betrieben wird und sehen den Bedarf für Kartenlesegeräte bei den Kunden nicht. Die würden schon jetzt andere Alternativen nutzen und nicht direkt an der Säule, sondern zu rund 90 Prozent über direkte Verträge bezahlen, teilten die Verbände mit. Lediglich die restlichen 10 Prozent sind das sogenannte „spontane Laden“. Hier weisen die Verbände auf die alternativen Möglichkeiten zum mobilen Bezahlen hin.

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06.05.2021