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Energieaustausch: Erstes Gas fließt von Frankreich nach Deutschland

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Münster - Die Umstellung von russischem Erdgas auf alternative Quellen läuft in Deutschland im Rekordtempo. Neben dem Bau der LNG-Terminals spielt dabei jetzt auch der Bezug von Gas aus Frankreich eine Rolle.

Seit heute (13.10.2022) fließt vom Kopplungspunkt Obergailbach (Frankreich, Department Moselle) / Medelsheim (Deutschland / Saarland) Erdgas von Frankreich nach Deutschland. Zunächst liegt die Liefermenge nach Angaben des französischen Fernleitungsnetzbetreibers GRTgaz bei 31 Mio. kWh / Tag (31 GWh / Tag), maximal möglich sind 100 Mio. kWh / Tag (100 GWh / Tag).

Bislang war der einzige existierende Kopplungspunkt für den Gastransport zwischen Frankreich und Deutschland bei Obergailbach / Medelsheim technisch nur für den Gastransport von Deutschland nach Frankreich ausgelegt. Nach dem Beschluss zum Gas- und Stromtausch hat der französische Fernleitungsnetzbetreiber GRTgaz in Kooperation mit den deutschen Netzbetreibern (OGE und GRTgaz Deutschland) zwischenzeitlich die notwendigen technischen Anpassungen vorgenommen, um Gas von Frankreich nach Deutschland leiten zu können.

Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten sich im September (2022) vor dem Hintergrund der Energiekrise darauf verständigt, dass sich die beiden Länder gegenseitig durch Energielieferungen unterstützen. Das bedeutet, dass Deutschland von Frankreich Gas über die Nord-Leitung des Megal-Pipeline-Systems beziehen kann. Frankreich erhält im Gegenzug zur Deckung der französischen Stromlücke Strom aus Deutschland.

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13.10.2022