Grüner Stahl von Arcelor Mittal: Bundesregierung sagt 55 Millionen für Wasserstoff-Anlage zu
© Arcelor MittalBerlin - Bei einem Besuch des Stahlwerks von ArcelorMittal in Hamburg sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze heute die Unterstützung der Bundesregierung für den Bau der ersten wasserstoffbasierten DRI-Anlage (DRI= Direct Reduced Iron, also direktreduziertes Eisen oder Eisenschwamm) in Deutschland im industriellen Maßstab zu.
Mit dieser Demonstrationsanlage soll der Grundstein für einen Stahlerzeugungsprozess gelegt werden, der die Herstellung von Stahl ohne CO2-Emissionen mit Hilfe von Elektrolichtbogenöfen ermöglicht, die mit Wasserstoff reduziertem DRI und Schrott beschickt und mit erneuerbarem Strom betrieben werden.
Die Bundesregierung hat ihre Absicht bekundet, den Bau der Anlage mit 55 Millionen Euro zu fördern, was der Hälfte der erforderlichen Gesamtinvestitionen von 110 Millionen Euro entspricht. Als nächster Schritt muss die Europäische Kommission die Absicht der Bundesregierung zur Bereitstellung von Mitteln genehmigen, bevor mit der Errichtung der neuen Anlage begonnen werden kann. Die Produktion soll im Jahr 2025 anlaufen. Bis 2030 plant Arcelor Mittal, allein im Hamburger Werk mehr als eine Million Tonnen kohlenstoffneutralen Stahl pro Jahr zu produzieren und damit rund 800.000 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einzusparen.
Weltweit erfolgt derzeit in verschiedenen Ländern die Umstellung auf "grünen" Stahl, manchen Länder sind schon deutlich weiter. Im Juni 2021 hatten die drei schwedischen Partnerunternehmen, der Stahlhersteller SSAB, der Eisenerz-Bergbaukonzern LKAB und der Energieversorger Vattenfall mit dem Joint Venture "Hybrit" bereits die Testproduktion von Eisenschwamm in der Hybrit-Pilotanlage im schwedischen Luleå erfolgreich abgeschlossen. Das Ziel des Hybrit Joint Ventures ist es, die effizienteste Wertschöpfungskette von der Mine bis zum Stahl zu schaffen und 2026 als erster fossilfreien Stahl im industriellen Maßstab auf den Markt zu bringen.
© IWR, 2024
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