LEE NRW: Neues Ökostromziel nur mit mehr Wind- und Solarenergie zu erreichen
© IWRDüsseldorf - Die NRW-Landesregierung hat kürzlich angekündigt, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 50 Prozent steigern zu wollen. Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) kritisiert, dass das Erreichen dieses Ziels mit der aktuellen Energiepolitik nicht vorstellbar ist.
Dass NRW innerhalb von weniger als neun Jahren ausgehend von einem EE-Stromanteil von derzeit etwa 18 Prozent ein Plus von über 30 Prozentpunkte schaffen will, begrüßt der LEE NRW als überfälligen, für den Klimaschutz unverzichtbaren Umbau der landesweiten Stromversorgung. Allerdings, so der LEE NRW-Vorsitzende Reiner Priggen, „fehlt uns der Glaube, da das Wirtschaftsministerium keine Angaben macht, mit welchen Maßnahmen und Initiativen dieser durchaus nennenswerte Sprung geschafft werden soll.“
Bleibt es 2030 bei der landesweiten Stromerzeugung von derzeit rund 150 Milliarden Kilowattstunden müsste es nach LEE NRW-Berechnungen bis Ende 2030 im Durchschnitt einen jährlichen Zubau bei der Windenergie von rund 1.500 Megawatt (MW) und bei der Photovoltaik von 2.500 MW geben. „Gemessen an der aktuellen Zubauleistung bedeutet das, dass wir bei der Windenergie eine Verfünffachung und bei der Solarenergie eine Verdreifachung der neu installierten Kapazität im Jahr brauchen“, so Priggen weiter.
Diese Ausbauzahlen seien mit der derzeitigen Energiepolitik der Landesregierung allerdings nicht im Entferntesten zu schaffen. Im Windsektor beispielsweise erlebe NRW seit Amtsübernahme der schwarz-gelben Landesregierung ein ständiges Abwürgen statt Anschieben neuer Projekte, so der LEE. Die von der Regierung beschlossene neue restriktive 1.000-Meter-Abstandsregelung für neue Windenergieanlagen und die damit verbundene Kappung neuer Standorte werde im Verlaufe dieses Jahrzehnts dazu führen, dass die installierte Windkraftleistung weiter abnimmt und nicht steigt. Bei der Photovoltaik vermisst der LEE NRW eine umfassende Solar-Offensive.
Trotz der Ankündigung von NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart steht für den LEE NRW fest, dass NRW bei der Ökostromerzeugung weiterhin zu den bundesweiten Schlusslichtern zählen wird: „2030 soll der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bundesweit nach dem neuen Klimagesetz bei 70 Prozent liegen. NRW wird weit von dieser Marke entfernt landen“, bilanziert Priggen.
© IWR, 2024
EJ: Trianel GmbH sucht Teamleiter:in Technik & Realisierung | Onshore Wind (m/w/d) Unterzeichnung erwartet: BNetzA senkt Volumen bei laufender Wind an Land Ausschreibung - BWE wünscht mehr Ambitionen
Kapitalerhöhung: Mitsubishi HC Capital steigt beim Projektentwickler European Energy als starker Partner ein
Repowering auf der Agenda: Enova und Triodos Energy Transition Europe Fund erweitern Kooperation im Windpark Midlum
Wasserstoff Markthochlauf: Provaris und Norwegian Hydrogen erweitern Kooperation für Entwicklung neuer Wasserstoff-Exportstandorte
Mehr Eigenerzeugung: MVV baut regeneratives Erzeugungsportfolio mit Übernahme weiterer Juwi-Windparks aus
Das könnte Sie auch noch interessieren
Aktuelle Jobs im Bereich Elektrotechnik
Aktuelle Jobs im Bereich kaufm. Berufsausbildung
Original-Pressemitteilungen Energiewirtschaft
24.08.2021