Liquiditätskrise: Clean Logistics SE ist insolvent
© Clean LogisticsHamburg - Die Clean Logistics SE, börsennotierter Hersteller und Umrüster von Wasserstoff-Lastwagen und -Bussen hat einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Lüneburg den Hamburger Sanierungsexperten Peter-Alexander Borchardt von der Kanzlei Reimer.
Der Betrieb des niedersächsischen Unternehmens läuft uneingeschränkt weiter, die Aktien werden nach wie vor im Freiverkehr gehandelt (ISIN DE000A1YDAZ7). Die Gehälter der knapp 40 Beschäftigten sollen über eine Insolvenzgeldvorfinanzierung abgesichert werden, teilte der Insolvenzverwalter mit.
Clean Logistics ist ein auf wasserstoffbasierte Antriebssysteme von Nutzfahrzeugen spezialisierts junges Unternehmen. Das Unternehmen hatte sich in den vergangenen Wochen erfolglos um den Einstieg eines strategischen Investors in Kombination mit der Emission neuer Aktien bemüht.
Die Clean Logistics SE hat vier Tochtergesellschaften, die entweder bereits einen Insolvenzantrag gestellt haben (Clean Logistics Technology GmbH) oder dies zeitnah tun werden (E-Cap Mobility GmbH, Clean Logistics Assets GmbH, Xpanse Powertrain GmbH). Insgesamt arbeiten rund 100 Beschäftigte für die Unternehmensgruppe.
Im Juni 2022 fand noch die Vorstellung des ersten wasserstoffbetrieben Lkws „fyuriant“ auf dem Flugplatz in Stade weltweite Beachtung und auch die Ankündigung von GP Joule über einen milliardenschweren Rahmenvertrag zur Lieferung von 5.000 Lkws bis zum Jahr 2027 sorgte für Aufmerksamkeit. Doch im Zuge der jüngst fehlgeschlagenen Kapitalbeschaffung drohte wegen der Liquiditätskrise offenbar die Zahlungsunfähigkeit.
© IWR, 2024
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23.02.2023