Wachstumskurs: Amprion steigert Investitionen in Umbau des Energiesystems
© AmprionDortmund - Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion wächst weiter und hat im Geschäftsjahr 2021 einen Rekordwert von 1,2 Milliarden Euro (Mrd. Euro) in den Ausbau und die Erneuerung der Netzinfrastruktur investiert und dabei wichtige Fortschritte erzielt.
In den kommenden fünf Jahren plant Amprion die Investition von weiteren rund 12 Mrd. Euro. Das entspricht jährlich im Schnitt rund 2,4 Mrd. Euro und ist gegenüber den bisherigen Planungen eine Erhöhung um knapp zehn Prozent.
Der Fokus der Investitionen liegt weiterhin auf dem Ausbau der wichtigen Nord-Süd-Achsen im Übertragungsnetz. Mit dem Vorhaben Korridor B beispielsweise plant Amprion, ab 2030 Windstrom mit einer Kapazität von 4.000 MW (4 GW) in die Verbrauchszentren des Ruhrgebietes zu transportieren und damit die Leistung fünf großer Kohlekraftwerke zu ersetzen. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in innovative Technologien wie Statcom-Anlagen, um die Spannung im Netz jederzeit stabil zu halten.
„Beim Umbau des Energiesystems sind sicherheitspolitische Aspekte relevanter denn je - das zeigt der Krieg in der Ukraine. Wir müssen also Klimaneutralität, Bezahlbarkeit und Sicherheit der Energieversorgung gleichzeitig im Blick behalten“, so der Amprion-CEO Dr. Hans-Jürgen Brick. Die Politik habe wirksame Vorschläge vorgelegt, wie sich der Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen lässt. Entsprechende Vorschläge sollten jedoch auch für den Netzausbau vorgelegt werden. Der grüne Strom müsse bei den Unternehmen ankommen. Nur so könne die industrielle Basis in Deutschland erhalten und die Dekarbonisierung vorangetrieben werden, so Brick weiter.
Um die Finanzierung der geplanten Netzausbauprojekte sicherzustellen, hat Amprion im September 2021 erstmalig eine Anleihe über 800 Millionen Euro unter dem neuen Debt-Issuance-Programm (DIP) begeben. Dies ist nach Unternehmensangaben zugleich Auftakt für regelmäßige Emissionen am internationalen Kapitalmarkt. „Mit Unterstützung unserer langfristig orientierten Anteilseigner und unserer diversifizierten Finanzierungsstrategie können wir den notwendigen Investitionsbedarf stemmen“, so der Amprion CFO Peter Rüth. Durch die Beschleunigungsmaßnahmen der Politik könne der noch zunehmen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Amprion gemäß der aktuellen Planung einen Investitionsbedarf von rund 1,6 Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau. Allerdings könnten die geopolitischen Auswirkungen auf die Energiepreise derzeit noch nicht prognostiziert werden, so der ÜNB.
© IWR, 2024
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