Zubau reicht nicht: EnBW fordert mehr Tempo beim Ausbau der Windenergie
© EnBW, Dr. Georg StamatelopoulosStuttgart - Der Energieversorger EnBW hat den schleppenden Ausbau der Windenergie Deutschland kritisiert. Nach dem aktuellen Auswertungsstand von Daten der Bundesnetzagentur (Stand: 02.08.2021) sind im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 245 neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von 970 MW in Betrieb gegangen.
Allerdings wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 auch 114 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 123,6 MW ab- bzw. zurückgebaut. Unter dem Strich erreichte der Nettozubau in Deutschland von Januar bis Juni 2021 damit lediglich 131 Windkraftanlagen mit einer Leistung von rd. 846 MW.
Insgesamt wurde zwar in Deutschland mehr Windkraftleistung im ersten Halbjahr 2021 zugebaut als im Vorjahreszeitraum, dennoch kritisiert EnBW, dass ein größerer Zubau durch wenig verbindliche Flächenausweisungen, komplizierte Genehmigungsprozesse und Artenschutzkonflikte ausgebremst wird.
Um das Ausbauziel für das Jahr 2022 zu erreichen, ist somit noch ein weiterer Netto-Zubau von gut 1,2 GW (1.200 MW) erforderlich. Die Zubauziele wurden im EEG 2021 festgeschrieben und sind noch nicht an den erwarteten erhöhten Strombedarf bis 2030 angepasst, so EnBW. In den Jahren 2014 bis 2017 wurden im Vergleich jeweils rund 3,5 bis 5,5 GW pro Jahr zugebaut.
Das Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2030 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien bereitzustellen. Dazu müsste das jährlichen Brutto-Ausbauziel für die Windenergie an Land laut EnBW auf mindestens 5.000 MW erhöht werden.
„Für den Klimaschutz muss das Tempo beim Ausbau der Windenergie schnellstmöglich erhöht werden”, fordert Dr. Georg Stamatelopoulos, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur bei der EnBW. „Die Verfahren müssen gestrafft und rechtssicherer werden. Außerdem brauchen wir dringend mehr Flächen für Windenergie.”
© IWR, 2024
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