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Spatenstich für Wasserstoffzukunft: Enertrag startet Bau regionaler Elektrolyse-Anlage für klimaneutrale Mobilität in Brandenburg

© Angela Regenbrecht© Angela RegenbrechtDauerthal/Wensickendorf - Mit dem Spatenstich für das Wasserstoffwerk in Wensickendorf startet Enertrag ein Projekt mit Signalwirkung. Der Fokus liegt auf der regionalen Erzeugung von grünem Wasserstoff - ein entscheidender Schritt für die Energiewende in der Metropolregion Berlin-Brandenburg und darüber hinaus.

Das neue Wasserstoffwerk in Wensickendorf im Landkreis Oberhavel in Brandenburg soll ab 2026 jährlich bis zu 380 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren, ein Großteil davon für die Heidekrautbahn. Enertrag positioniert sich damit als zentraler Akteur für nachhaltige Mobilität und regionale Wertschöpfung. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und ist Teil einer umfassenden Null-Emissions-Strategie im Landkreis Barnim.

Wasserstoffproduktion aus erneuerbaren Energien: Enertrag setzt auf regionale Lösungen
Mit dem symbolischen Spatenstich in Wensickendorf beginnt Enertrag den Bau einer Anlage, die künftig grünen Wasserstoff direkt vor Ort erzeugt - aus Wind- und Sonnenenergie. Die Anlage wird über eine Elektrolyseleistung von 4 MW verfügen und ab 2026 in Betrieb gehen. Rund 380 Tonnen Wasserstoff sollen jährlich produziert werden.

Ein wesentlicher Teil davon, etwa 230 Tonnen pro Jahr, ist für den Betrieb der Heidekrautbahn vorgesehen. Damit unterstützt das Projekt nicht nur die Dekarbonisierung des Verkehrs, sondern auch die regionale Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.

„Mit dem neuen Wasserstoffwerk stärken wir regionale Wertschöpfung, Versorgungssicherheit und setzen wegweisende Impulse für Innovation. Unser Anspruch ist es, die Energiewende praktisch voranzutreiben: Wir produzieren grünen Wasserstoff dort, wo er gebraucht wird, und schaffen gemeinsam mit unseren Partnern die Voraussetzung für eine klimafreundliche Mobilität in unserer Region“, betont Dr. Anne Bendzulla, Vorständin bei Enertrag.

Enertrag trägt damit zur Sicherung lokaler Energieversorgung bei und schafft gleichzeitig Voraussetzungen für neue Arbeitsplätze in einer wachsenden Zukunftsbranche. Der Standort Wensickendorf - gelegen im Landkreis Oberhavel - profitiert direkt von dieser Entwicklung.

Modellprojekt für die Wasserstoffmobilität: Die „Wasserstoffschiene Heidekrautbahn“
Das Wasserstoffwerk ist Teil des Verbundvorhabens „Wasserstoffschiene Heidekrautbahn“, das bundesweit als Pilotprojekt gilt. In enger Zusammenarbeit mit Partnern wie der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), den Kreiswerken Barnim, der BTU Cottbus-Senftenberg und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entsteht eine regionale Wertschöpfungskette für klimaneutrale Mobilität.

Die Heidekrautbahn, die künftig mit Wasserstoffzügen betrieben wird, stellt ein alternatives Modell zu konventionellen Antriebstechnologien dar. Unterstützt wird das Projekt durch das Bundesministerium für Verkehr im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP), das insgesamt rund 25 Millionen Euro Fördermittel bereitstellt.

„Mit grünem Wasserstoff schaffen wir hier in Wensickendorf die Grundlage für eine klimafreundliche Mobilität - direkt vor Ort und mit regionalem Mehrwert“, sagte Dagmar Fehler von der NOW GmbH. Das Projekt verdeutliche, welche Stärke in der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik liege.

Auch politisch wird der Bau positiv begleitet. Alexander Laesicke, Bürgermeister von Oranienburg, betonte die Bedeutung des Projekts für die gesamte Region: „Mit dem Wasserstoffwerk in Wensickendorf setzen wir ein starkes Zeichen für Klimaschutz, Innovation und regionale Zukunftskraft - ein Projekt, das zeigt, wie nachhaltige Mobilität made in Brandenburg gelingt.“

Ausblick: Modell für weitere Regionen
Mit dem Projekt in Wensickendorf wird deutlich, wie regionale Energieinfrastrukturen zur Realisierung der Energiewende beitragen können. Die Kombination aus lokaler Erzeugung, wissenschaftlicher Begleitung und praktischer Anwendung im Verkehrssektor macht das Wasserstoffwerk zu einem Modellfall - nicht nur für Brandenburg.

Der Baustart markiert den Anfang einer konkreten Umsetzung klimaneutraler Mobilität. Die Erfahrungen aus dem Projekt „Wasserstoffschiene Heidekrautbahn“ könnten perspektivisch auch anderen Regionen als Blaupause dienen, um eigene Mobilitäts- und Klimaziele zu erreichen.

© IWR, 2025


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