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Wasserstoff im Güterverkehr: Bosch erhält Deutschen Zukunftspreis 2025 für serienreifes Brennstoffzellen-Antriebssystem

© Deutscher Zukunftspreis/Ansgar Prudenz© Deutscher Zukunftspreis/Ansgar PrudenzBerlin - Die Verkehrswende gewinnt immer mehr an Dynamik. Das spiegelt sich auch in den Neu- und Weiterentwicklungen klimafreundlicher Antriebssysteme wider: Das Team von Bosch erhält jetzt den Deutschen Zukunftspreis 2025 für das Fuel Cell Power Module (FCPM), ein Brennstoffzellen-System für schwere Nutzfahrzeuge.

Mit dem Fuel Cell Power Module ermöglicht Bosch einen CO2-freien Betrieb schwerer Lkw. Das System zeichnet sich durch kurze Betankungszeiten, hohe Reichweiten und serienreife Robustheit aus. Die Auszeichnung würdigt das FCPM als Schlüsseltechnologie für eine klimaneutrale Mobilität und unterstreicht den Innovationsbeitrag des Unternehmens zur Wasserstoffwirtschaft.

Bosch-Team gewinnt Deutschen Zukunftspreis 2025
Für die Entwicklung des Fuel Cell Power Modules (FCPM) hat das Bosch-Team um Christoffer Uhr, Kai Weeber und Pierre Andrieu jetzt den Deutschen Zukunftspreis 2025 erhalten. Durch die Auszeichnung wird das System als wegweisende Technologie für die klimaneutrale Mobilität eingestuft. „Der Preis ist eine herausragende Anerkennung für das gesamte Team. Er zeigt, welches Innovationspotenzial in Wasserstoff steckt – und welch entscheidende Rolle Bosch dabei spielt“, sagte Bosch-Chef Dr. Stefan Hartung.

Das FCPM wandelt Wasserstoff und Sauerstoff in elektrische Energie um. Damit können schwere Nutzfahrzeuge vollständig CO2-frei betrieben werden, sofern grüner Wasserstoff genutzt wird. „Mit dem Fuel Cell Power Module zeigt Bosch, dass Wasserstofftechnologie serienreif ist und einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs leisten kann“, betonte Hartung. Schwere Lkw verursachen in der EU mehr als ein Viertel der CO2-Emissionen im Straßenverkehr, sind aber zugleich unverzichtbar für den Waren- und Gütertransport.

Hartung betonte zudem die politische Dimension: „Die Technologie steht bereit. Jetzt braucht es auch den politischen Willen, den Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoff-Wirtschaft konsequent voranzutreiben. Nur so können Brennstoffzellen-Antriebe für Nutzfahrzeuge zur Alltagstechnologie werden. Als Industrie haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.“

Serienreife, globale Anwendung und digitale Optimierung
Das FCPM startete 2023 in Stuttgart-Feuerbach in Serie und kurze Zeit später in Chongqing, China. Mit über tausend Einzelteilen zählt es zu den komplexesten Systemen in der fast 140-jährigen Unternehmensgeschichte von Bosch. Sämtliche Schlüsselkomponenten - vom Stack über die Rezirkulationspumpe bis zum Luftverdichter - stammen aus eigener Entwicklung und Fertigung von Bosch.

Das Antriebsmodul lässt sich anstelle des bisherigen Verbrennungsmotors installieren. Drucktanks für Wasserstoff ersetzen Dieseltanks, die Betankung dauert etwa 15 Minuten. Abhängig vom Fahrzeuglayout sind Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometern mit rund 70 Kilogramm Wasserstoff möglich.

Bereits heute sind weltweit mehrere tausend Lkw mit dem FCPM unterwegs. Parallel existieren digitale Zwillinge vieler Systeme, über die Parameter wie Temperatur, Druck und Verschleiß in Echtzeit überwacht werden. Diese Daten fließen direkt in die Entwicklung der nächsten Generation des Antriebssystems ein.

Bosch nutzt die Brennstoffzellentechnologie nicht nur für Lkw, sondern auch für Busse, maritime Antriebe und die CO2-freie Stromversorgung dezentraler Rechenzentren. In PEM-Elektrolyse-Stacks (PEM = Protonen-Austausch-Membran), die nach dem umgekehrten Prinzip funktionieren, nutzt Bosch die Technologie außerdem für die Erzeugung von Wasserstoff aus Wasser und Strom. Nach dem Markteintritt seiner Elektrolyse-Stacks im April hat das Unternehmen kürzlich erstmals einen Elektrolyseur mit eigener Elektrolyse-Technik am Standort in Bamberg in Betrieb genommen.

Bosch: zwischen 1998 und 2013 fünfmal für Zukunftspreis nominiert
Mit dem Deutschen Zukunftspreis 2025 setzt Bosch seine langjährige Innovationsgeschichte fort. Zwischen 1998 und 2013 war das Unternehmen fünfmal nominiert, dreimal wurden Teams von Bosch oder mit Bosch-Beteiligung ausgezeichnet: 2005 für Piezo-Injektoren, 2008 für smarte Sensoren sowie 2013 gemeinsam mit Trumpf und der Uni Jena für Ultrakurzpulslaser. Das FCPM gilt nun als weiterer technologischer Meilenstein auf dem Weg zu einer Wasserstoff-basierten, klimaneutralen Mobilität.

© IWR, 2025


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20.11.2025

 



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