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Husum Wind: Windbranche streitet mit der Regierung

Münster/Husum – Heute eröffnet in Husum die internationale Leitmesse der Windenergie-Branche, die Husum WindEnergy. Die Veranstalter erwarten rund 1.200 Aussteller und 36.000 Fachbesucher aus rund 90 Ländern auf dem 58.000 Quadratmeter großen Ausstellungsgelände. Thematisch wird die Windenergiebranche von der Planung von Windparks über deren Realisierung mit den Anlagenherstellern und der entsprechenden Zulieferindustrie bis hin zu Dienstleistungen und Service auf der Husum WindEnergy abgebildet. Bundesumweltminister Peter Altmaier hat bei der Eröffnung die Rolle der Windenergie für das Gelingen der Energiewende in Deutschland betont: „In Deutschland ist die Windenergie das Rückgrat der Energiewende. Sie liefert den größten Anteil des erneuerbaren Stroms und sie liefert ihn zu vergleichsweise günstigen Kosten. Weltweit wächst die Branche dynamisch und ihre technologische Entwicklung ist rasant", sagte Altmaier.

Altmaier: Verstetigung des Zubaus ist nötig
In Deutschland wurden im letzten Jahr fast 50 Milliarden Kilowattstunden Windstrom in die Netze eingespeist. Das entspricht einem Anteil von über acht Prozent an der gesamten deutschen Stromerzeugung. Bei der Windenergie an Land ist nach Ansicht des BMU eine Verstetigung des Ausbaus im ersten Halbjahr 2012 zu verzeichnen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für eine kalkulierbare und nachhaltige Entwicklung. Der Bundesumweltminister bekräftigte die Notwendigkeit, für den weiteren dynamischen Ausbau der Windenergie nachhaltige und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Er sprach sich für mehr Koordination zwischen dem Bund und den Ländern sowie vor allem zwischen dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Netze aus. "Wir müssen Rücksicht nehmen auf das, was an Strommengen transportabel ist, wir brauchen eine einzige große Energiewende und nicht 16 kleine, und vor allem: wir müssen die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen und besser einbinden. Die breite Zustimmung zur Energiewende eröffnet uns eine Riesenchance. Die Energiewende ist das große Projekt unserer Generation, vergleichbar mit dem Wiederaufbau nach dem Kriege", sagte Altmaier.

BWE: Bisher kein massiver Zubau – Altmaier schätzt die Lage falsch ein

Der Bundesverband Windenergie kritisierte die Aussagen von Bundesumweltminister Peter Altmaier. Diese zeugten von einer kompletten Fehleinschätzung der Lage der Windenergie in Deutschland. Demnach habe es in Deutschland bislang keinen massiven Zubau von Windenergieanlagen gegeben, vielmehr seien in den vergangenen Jahren jeweils zwischen 1.500 und 2.000 Megawatt pro Jahr zugebaut worden. Zudem kritisiert der Verband, dass Altmaier die Ausbauziele der Bundesländer angreife. Demnach habe Altmaier im ZDF Morgenmagazin verlauten lassen, dass deren Zielsetzungen um 60 Prozent über dem liegen würden, was benötigt würde, um die Energiewende zu schaffen. Aus Verbandssicht würde dies bedeuten, dass für den Bundesumweltminister bei einem Anteil von 35 Prozent Erneuerbare Energien die Energiewende bereits geschafft sei. Der BWE fordert von der Bundesregierung nun Klarheit darüber ob sie die Energiewende voranbringen will oder die Windenergie an Land ausbremsen will.

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18.09.2012

 



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