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Energiewende: ÜNB verteilen Aufgaben beim Netzausbau

Bayreuth/Berlin/Dortmund/Stuttgart - Die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben sich über weitere Zuständigkeiten beim Ausbau der Stromleitungen in Deutschland vor dem Hintergrund der Energiewende geeinigt. Insbesondere geht es um die Projekte "Süd-Ost-Passage" und "Ultranet".

Vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Regelungen für den Netzausbau haben die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) nun die Verantwortung für den Bau und Betrieb dieser beiden Höchstspannungs-Gleichstromleitungen (HGÜ) weiter geregelt. Gemeinsames Ziel der ÜNBs sei es, den für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende dringend nötigen Ausbau des Übertragungsnetzes möglichst zügig und bürgerfreundlich voranzubringen.

Süd-Ost-Passage: Verlegung des Endpunkte in Tennet-Gebiet

Der erste Teil der neuen Vereinbarung betrifft die sogenannte „Süd-Ost-Passage“. Sie wird Wolmirstedt bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt) mit dem Kraftwerksstandort Isar bei Landshut (Bayern) verbinden. Dabei soll Erdverkabelung der Regelfall sein, Freileitungsabschnitte sind nur noch in eng begrenzten Ausnahmen möglich. Die Entfernung der beiden Orte beträgt per Luftlinie bereits über 400 Kilometer. Im Zuge der Verschiebung des Endpunktes der Süd-Ost-Passage von Gundremmingen ins weiter östlich gelegene Isar in die Regelzone von Tennet übernimmt nun auch Tennet die Vorhabenträgerschaft für den bayerischen Abschnitt. Vor der Verlegung des Endpunktes war Amprion als zuständiger ÜNB vorgesehen gewesen. 50Hertz wird weiterhin den nördlichen Teil der „Süd-Ost-Passage“ von der bayerischen Landesgrenze bis nach Wolmirstedt verantworten.

Ultranet: Amprion verantwortet Teilpassage von NRW bis nach Emden

Der zweiten Teil der neuen Vereinbarung betrifft das Netzausbauprojekt Ultranet von TransnetBW und Amprion, ebenfalls eine der großen Strombrücken zwischen Nord- und Süddeutschland. DIE HGÜ-Verbindung Ultranet soll auf bestehenden Leitungen über eine Strecke von 340 km Osterath in Nordrhein-Westfalen mit Philippsburg in Baden-Württemberg integriert werden. Bis 2023 soll Ultranet nach Emden an die Nordseeküste weitergeführt werden (Korridor A01 Nord), dort, wo viele Offshore-Windparks Strom liefern werden. Netzbetriber Amprion, der bereits den südlichen Teil des Korridors A mit TransnetBW umsetzt, wird nun auch die komplette Strecke des Korridors A Nord umsetzen. Mit Korridors A Nord ist das Teilstück von Osterrath bis nach Emden gemeint.

Aus Sicht der Unternehmen gilt es, die Projekte ohne Verzug umzusetzen. Denn um die Stabilität der Stromversorgung zu gewährleisten, müssen die ÜNB nach eigenen Angaben in Deutschland immer häufiger in Markt und Netz eingreifen: Die Kosten für diese netzstabilisierenden Maßnahmen liegen laut der Netzbetreiber deutschlandweit im vergangenen Jahr bereits bei einer Milliarde Euro. Die Ursache sei vor allem der fehlende Netzausbau von Nord- nach Süddeutschland, der zu Transportengpässen im Übertragungsnetz führe.

© IWR, 2016

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