CO2-Transportnetz für Deutschland: Fraunhofer-Institute simulieren optimiertes CO2-Netz der Zukunft
Sankt Augustin – Wie kann CO2 aus Industrieprozessen künftig sicher und effizient transportiert werden? Zwei Fraunhofer-Institute erarbeiten im Rahmen des Exzellenzclusters CINES ein realistisches Szenario für ein bundesweites CO2-Pipelinenetz bis 2045. Ziel ist es, Emissionen nicht unkontrolliert in die Atmosphäre entweichen zu lassen, sondern systematisch zu erfassen und nutzbar zu machen.
Das Fraunhofer ISI analysiert, wo CO2 künftig anfällt – etwa in der Stahlproduktion, Müllverbrennung oder der chemischen Industrie – und wo es als Rohstoff gebraucht wird, zum Beispiel in CCU-Technologien (Carbon Capture and Utilization). Auf dieser Grundlage entsteht für das Zieljahr 2045 ein virtuelles Netz mit konkreten Pipelineverläufen, bei dem Aspekte wie Topografie, Transportform und Kosten berücksichtigt sind.
Entscheidend für die technische Umsetzbarkeit ist die Simulationssoftware MYNTS vom Fraunhofer SCAI. Sie prüft das geplante Netz auf physikalische Belastbarkeit. „Mit MYNTS erkennen wir Schwachstellen im System, bevor sie entstehen“, erklärt Dr. Mehrnaz Anvari, Leiterin des Geschäftsfelds Network Evaluation Technologies bei Fraunhofer SCAI.
Eine wichtige Erkenntnis: Ohne Exporte ins Ausland müssten deutlich größere Rohrdurchmesser verbaut werden – mit erheblichen Mehrkosten. Das unterstreicht die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit.
Das kombinierte Know-how aus strategischer Standortanalyse und Simulation liefert laut Fraunhofer eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Politik, Industrie und Netzbetreiber – ein wichtiger Baustein für eine systematisch geplante industrielle Dekarbonisierung.

© IWR, 2025
Job: UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG sucht Teamleiter Projektentwicklung Wind (m/w/d) Wpd geht neue Wege: Wpd nimmt in Sachsen 53 MWp-Solarpark an hybridem Umspannwerk in Betrieb
Ørsted-Joint-Venture sichert sich Projektrechte in Irland: Ørsted und ESB erhalten Zuschlag für irischen 900 MW-Offshore-Windpark
Bürgerenergie im Digitalstau - Verbände warnen: Smart-Meter-Schneckentempo und mangelhafter Rechtsrahmen bremsen Energiewende aus
Flughafen München plant mit GP Joule Net Zero 2035: GP Joule entwickelt integriertes Versorgungskonzept mit grüner Energie
ABO Energy mit Gewinnwarnung: Abo Energy korrigiert Prognose 2025 drastisch nach unten - Aktie bricht ein
Das könnte Sie auch noch interessieren
EU-Windenergie-Stromerzeugung
Stromstatisik- Erzeugung, Import, Export Deutschland
Energieberufe.de - Das digitale Berufslexikon der Energiewirtschaft
15.08.2025


