Letzter Castor: Atomkraftwerk Krümmel ist jetzt frei von Kernbrennstoff
© Vattenfall ABGeesthacht - Im Atomkraftwerk Krümmel selbst befinden sich keine Kernbrennstoffe mehr. Am Sonntag (15.12.2019) wurden die letzten Behälter mit unbestrahlten Brennelementen abtransportiert und in das Zwischenlager auf demselben Gelände gebracht.
„Das ist ein wichtiger Moment, der das Vorankommen beim Atomausstieg dokumentiert. Und es ist ein entscheidender Schritt zur Entsorgung der radioaktiven Stoffe aus dem Kernkraftwerk“, sagte der schleswig-holsteinische Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht.
12 unbestrahlte Brennelemente hatten sich zuletzt noch im Brennelement-Lagerbecken des Kernkraftwerks befunden. Ursprünglich war geplant gewesen, sie noch im Leistungsbetrieb einzusetzen, dazu kam es aufgrund der Atomgesetzänderung (2011) nicht mehr. Der enthaltene Kernbrennstoff soll zur Fertigung neuer Brennelemente verwendet werden, die dann nicht mehr in Deutschland genutzt werden, so das Ministerium.
Da sich im Lagerbecken auch abgebrannte Brennelemente aus dem früheren Leistungsbetrieb befunden hatten, sind die 12 unbestrahlten Brennelemente als radioaktiv kontaminiert anzusehen. Deutschlandweit gibt es kein Unternehmen, das solche Brennelemente verarbeiten darf. Deshalb werden sie jetzt an ein US-amerikanisches Unternehmen überführt.
Bereits am 12. Dezember 2019 war ein Castor-Behälter mit sog. Sonderbrennstäben in das Standort-Zwischenlager für abgebrannte Kernbrennstoffe auf dem Gelände eingelagert worden, wo sie verbleiben, bis ein Bundesendlager gefunden ist. Als Sonderbrennstäbe werden Brennstäbe bezeichnet, die aus im Leistungsbetrieb beschädigten Brennelementen stammen.
Mit dem nun durchgeführten Abtransport von Kernbrennstoff ist der weit überwiegende Teil der Radioaktivität aus dem Kernkraftwerk Krümmel entfernt. Es verbleiben schwach- und mittelradioaktive Abfälle und Reststoffe, die in ein neu zu errichtendes Lager auf dem Gelände des AKW-Krümmel verbracht werden sollen. Die letzten bestrahlten Brennelemente waren bereits im Jahr 2017 aus dem Atomkraftwerke entfernt und in das Standort-Zwischenlager auf dem AKW-Gelände verbracht worden. Dort befinden sich jetzt abschließend 42 Castor-Behälter und warten auf die Fertigstellung des Endlagers.
© IWR, 2024
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16.12.2019