Netzausbauvorhaben SuedLink: Erster Spatenstich für Erdkabel-Untersuchungsfeld bei Seelze in Niedersachsen
© TennetBayreuth / Seelze - Um den Strom vom Norden in den Süden Deutschlands zu transportieren, werden leistungsstarke Stromverbindungen wie SuedLink gebaut, wobei das Besondere an diesem Netzausbauvorhaben die geplante Realisierung in Erdkabelbauweise ist.
Dabei entstehen Eingriffe in den Boden, die von Landwirten zum Teil skeptisch betrachtet werden, da sie Auswirkungen auf die Furchtbarkeit der Bodenabschnitte befürchten.
Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und der COO des Übertragungsnetzbetreibers (ÜNB) Tim Meyerjürgens den Aufbau eines Erdkabel-Untersuchungsfeldes in Gut Dunau bei Seelze (Region Hannover) in gestartet. Damit setzt Tennet eine von der Landwirtschaft seit Beginn der Planungen zum SuedLink gewünschte Maßnahme um.
Er könnte gut verstehen, dass Landwirte neben Praxiserfahrungen aus anderen Teilen Deutschlands auch ganz konkret gezeigt bekommen möchten, wie sich das SuedLink-Kabel in den spezifischen Böden verhält, durch die SuedLink verlaufen soll. Deshalb begrüße er, dass Tennet die bisherigen Erfahrungen in einer wissenschaftlich begleiteten Felduntersuchung transparent überprüfen lasse, so der Ministerpräsident über das Projekt.
Durch die Ergebnisse der Untersuchungen möchte Tennet nach Angaben von Meyerjürgens die Bodenschutzkonzepte von Tennet validieren und zeigen, wie der Boden vorbeugend geschützt werden kann und welche Maßnahmen helfen, ihn naturnah wiederherzustellen. „Tennet hat in Deutschland bereits mehr als 1.000 Kilometer Gleichstrom-Kabel verlegt und verfügt über umfangreiche Betriebserfahrungen. Unsere positiven Praxiserfahrungen fließen in die SuedLink-Planungen ein, um Einflüsse auf den Boden zu minimieren und dauerhafte landwirtschaftliche Ertragseinbußen zu vermeiden“, so Meyerjürgens.
SuedLink wird als Gleichstrom-Kabelverbindung errichtet und ist das zentrale Infrastrukturvorhaben der Energiewende, das ab 2028 Windenergie aus dem Norden Deutschlands nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren soll. Tennet ist einer der beiden Vorhabenträger und richtet insgesamt drei Erdkabeluntersuchungsfelder in Niedersachsen ein: in Heeslingen (Landkreis Rotenburg (Wümme)), Walsrode (Landkreis Heidekreis) und Seelze. Dort wird wissenschaftlich betrachtet, wie sich der Boden vom Baueingriff erholt und welche Wechselwirkungen es zwischen Bau und Betrieb einerseits und dem Pflanzenertrag andererseits gibt.
Die Tests überprüfen zudem die vorgenommenen Berechnungen zum Wärmeeintrag der SuedLink-Kabel in den Boden. Die Standorte wurden so gewählt, dass sie möglichst repräsentative Böden abdecken, durch die SuedLink später verlaufen soll.
Die Felduntersuchungen werden von unabhängigen Expert/innen der Leibniz Universität Hannover, der Fachhochschule Kiel und der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, umgesetzt und wissenschaftlich begleitet.
Alle drei Untersuchungsfelder sollen bis Ende 2022 eingerichtet werden und danach vier Jahre lang kontinuierlich untersucht werden. In dieser Zeit werden die Flächen von den Landwirten voll in die umliegende Bewirtschaftung integriert.
© IWR, 2024
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10.05.2022