Schneller EE-Ausbau gefordert: BEE warnt vor riesiger Ökostromlücke in 2030
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Berlin - Die Covid-19-Pandemie wird zwar dafür sorgen, dass die Treibhausgasemissionen international und national sinken. Dieser Effekt ist allerdings nur kurzfristig, und darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Energiebedarf mittel- und langfristig deutlich steigen wird.
Vor dem Hintergrund des veränderten Stromverbrauchs sowie konjunktureller Schwankungen durch die Corona-Krise hat der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) sein Szenario 2030 ergänzt. Es stellt dar, wie sich die jetzige Entwicklung der Erneuerbaren Energien auf den Klimaschutz bis 2030 auswirkt. Dafür wurden die Ausbauziele der Bundesregierung mit den erforderlichen Ausbaumengen bis 2030 verglichen.
„Kurzfristige Effekte wie ein niedrigerer Energieverbrauch der Industrie, ein Anteil von Erneuerbaren Energien am Strommix von über 50 Prozent im ersten Quartal 2020 sowie das mögliche Erreichen des Klimaziels für 2020 sind krisenbedingt nicht nachhaltig und deshalb nicht dazu geeignet, um Rückschlüsse auf die kommende Entwicklung bis 2030 zu ziehen. Nach der Wirtschaftskrise von 2008 haben wir erlebt, dass der Stromverbrauch rasch wieder gestiegen ist“, so BEE Präsidentin Dr. Simone Peter. Dies gelte es jetzt ebenso zu berücksichtigen, wie die wachsenden Bedarfe bei der Sektorenkopplung. Ein schnellerer Ausbau sei nötig und möglich. „Die dezentralen Erneuerbaren Energien sind deshalb jetzt zu stärken, um so zu regionaler Wertschöpfung, neuen Arbeitsplätzen und dem Erreichen der Klimaziele beizutragen“, so Peter weiter.
Um den im Koalitionsvertrag vereinbarten Anteil von 65 Prozent Erneuerbaren Energien im Stromsektor bis 2030 zu erreichen, sind nach den BEE-Berechnungen 481 Terawattstunden (TWh) Strom aus Erneuerbaren Energien erforderlich. Die Bundesregierung hingegen gibt mit dem Klimaschutzprogramm 2030 die Menge an Erneuerbaren Strom im Jahr 2030 zwischen 372 bis 382 Terawattstunden an, welche 65 Prozent entsprechen soll. Die Umrechnung auf 100 Prozent entspräche somit einem Bruttostromverbrauch von lediglich 572 bis 587 TWh. Das entspricht im Vergleich zu der BEE-Analyse einer Ökostromlücke von 100 TWh. Anstatt drängende Entscheidungen bei der Energiewende weiter auszusitzen, müsse die Bundesregierung rasch bestehende Barrieren beseitigen und den längst überfälligen Fahrplan für den Ausbau der Erneuerbaren bis 2030 vorlegen, fordert Peter weiter.
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09.04.2020