Stromleitung SuedLink erreicht nächsten großen Meilenstein – Baufortschritt läuft in allen sechs Bundesländern
© Fotolia/AdobeBayreuth/Stuttgart - Der Ausbau der großen Stromübertragungsnetze in Deutschland befindet sich auf der Zielgeraden. Mit der finalen Genehmigung durch die Bundesnetzagentur tritt nun auch die seit 2017 geplante und geprüfte Stromtrasse SuedLink in ihre entscheidende Phase ein.
Das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende befindet sich jetzt vollständig im Bau - von Niedersachsen über Thüringen bis Bayern. Die 4-Gigawatt-Trasse soll künftig Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren. In den kommenden Jahren gehen sukzessive die ersten Hochleistungsleitungen in Betrieb und bilden das Rückgrat des zukünftigen Energiesystems.
Bundesnetzagentur genehmigt SuedLink vollständig
SuedLink hat einen weiteren Meilenstein erreicht: Der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW erhielt den Planfeststellungsbeschluss für den letzten noch ausstehenden Abschnitt in Thüringen. Die rund 75 Kilometer lange Strecke von Gerstungen bis Mellrichstadt in Bayern geht nun in die Umsetzung. Bereits am 30. September 2025 hatte Tennet die finale Genehmigung für den niedersächsischen Abschnitt von Scheeßel bis zur Grenze Heidekreis/Region Hannover erhalten. Damit ist das gemeinsame Projekt der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und Transnet BW nun in allen sechs beteiligten Bundesländern im Bau.
SuedLink gilt als Rückgrat der deutschen Energiewende. Die unterirdische Gleichstromverbindung soll mit einer Übertragungskapazität von 4 Gigawatt Windstrom rund zehn Millionen Haushalte versorgen.
Dr. Werner Götz, Geschäftsführer von TransnetBW, erklärte: „Mit der Genehmigung des Bauabschnitts in Thüringen ist SuedLink nun in allen sechs Bundesländern im Bau. Damit erreichen wir einen wichtigen Meilenstein für den Ausbau der Energieinfrastruktur. Das Gemeinschaftsprojekt wird das Stromnetz entlasten und sowohl die Industrie im Süden als auch den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland stärken.“
Auch Tennet-Deutschlandchef Tim Meyerjürgens betonte den Fortschritt: „SuedLink zeigt, dass Netzausbau in Deutschland schnell vorankommt, wenn die Genehmigungen einmal erteilt sind. Seit dem Baustart 2023 von SuedLink wurden bei der Elbquerung mehr als 2.000 Meter Tunnel gebaut und auf vielen Strecken werden bereits Leerrohre und Erdkabel verlegt. Die Erfahrungen aus SuedLink muss Deutschland bei den anstehenden Netzausbauprojekten nutzen, um insbesondere die Phase von der Planung bis zur Baugenehmigung weiter zu beschleunigen.“
Genehmigungsverfahren für SuedLink seit 2017 – vollständiger Ausbau bis 2028
Mit den nun vorliegenden Baugenehmigungen endet das formelle Verfahren bei der Bundesnetzagentur. SuedLink ist Teil des Bundesbedarfsplans (BBPlG) und wird als Vorhaben 3 und 4 geführt. Seit dem ersten Antrag 2017 begleiteten die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und Transnet BW den Prozess mit zahlreichen Bürgerinformationen und Dialogformaten.
Erste Inbetriebnahmen der großen Stromautobahnen ab Mitte der 2020er Jahre
In den kommenden Jahren sollen die ersten großen Nord-Süd-Stromautobahnen sukzessive in Betrieb gehen. Als möglicher Auftakt gilt Ultranet, die 2-Gigawatt-Leitung von Philippsburg nach Osterath (NRW), deren Teilinbetriebnahme ab 2026 vorbereitet wird. Im Anschluss dürfte die Trasse A-Nord folgen, die ab 2027 Strom von Emden gen Süden bis nach Osterath (NRW) transportieren soll. SuedLink und SuedOstLink gelten mit Fertigstellung ab 2028 als weitere Kernbestandteile des neuen Übertragungsnetzes.
Der Bau der großen Stromautobahnen verzögerte sich deutlich, nachdem Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer den sogenannten "Erdkabelkompromiss" der Großen Koalition (CDU/CSU & SPD) aus dem Jahr 2015 durchgesetzt hatte. Zudem sind Erdkabel im Vergleich zu Freileitungen nach Schätzungen der Bundesnetzagentur (BNetzA) vier- bis achtmal teurer.
© IWR, 2025
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