Erste Batteriezelle aus FFB PreFab-Fertigung in Münster markiert Meilenstein für Batterien „Made in Germany“
© Adobe StockMünster - Eine leistungsfähige Batteriefertigung ist ein Schlüssel für die Energiewende, Elektromobilität und die Transformation der Industrie in Europa. Deutschland investiert daher massiv in die Batterieforschung, um technologische Souveränität, Industriekompetenz und Klimaziele zu sichern. In Münster hat die Fraunhofer-Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) einen technologischen Meilenstein erreicht.
Die FFB PreFab in Münster hat erstmals eine durchgängige Prozesskette für Lithium-Ionen-Zellen ausschließlich mit europäischer Anlagentechnik - von der Elektrodenfertigung bis zur geladenen Zelle realisiert. Bundes- und Landesregierung sowie die Fraunhofer-Gesellschaft sehen darin einen entscheidenden Schritt für die Hightech-Agenda Deutschland, der die technologische Souveränität Europas stärkt und die industrielle Transformation in Nordrhein-Westfalen vorantreibt.
Historischer Meilenstein für Batterien „Made in Germany“
In Münster wurde die erste funktionsfähige Lithium-Ionen-Batteriezelle aus der Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) hergestellt. Die FFB PreFab ist der erste Bauabschnitt der geplanten Forschungsfabrik, die künftig Batterietechnologien von der Laborforschung bis zur industriellen Anwendung skalieren soll.
Bundesforschungsministerin Dorothee Bär begrüßt den jetzt Projektfortschritt. „Nur wer die Batterietechnologie beherrscht und Batteriezellen auch wettbewerbsfähig herstellen kann, behauptet sich im internationalen Wettbewerb. Die Batterie ist unabdingbar für klimaneutrale Mobilität und Energieerzeugung. Als Flaggschiff-Maßnahme der Hightech Agenda Deutschland fokussiert sich die FFB auf „Lab to Fab“ - von der Wissenschaft in die Wirtschaft. Die erste Batteriezelle aus der FFB PreFab markiert daher einen entscheidenden Meilenstein für Batterien ‚Made in Germany‘“, so Bär.
Auch NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur unterstreicht die Bedeutung: „Eine starke europäische Batterieproduktion ist zentral für wirtschaftlichen Erfolg, technologische Unabhängigkeit und die Transformation unserer Industrie.“ NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes betonte, dass die FFB die Lücke zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung schließt. „Das wird eine Sogwirkung auf gut ausgebildete Fachkräfte und exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entfalten“, so Brandes.
Professor Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, beschreibt die FFB als Bindeglied zwischen Forschung und Serienproduktion: „Die Inbetriebnahme der Produktionslinie und die erste dort produzierte Batteriezelle zeigen, dass die Fraunhofer FFB wesentlich zur technologischen Souveränität beiträgt.“
FFB als strategische Infrastruktur für Forschung und Industrie
Die FFB verfolgt das Konzept „Lab to Fab“: Technologien aus dem Labor sollen in einer digitalisierten, modularen Fertigungsumgebung erprobt, optimiert und für die wirtschaftliche Produktion vorbereitet werden. Die Einrichtung richtet sich an KMU, Großunternehmen und akademische Einrichtungen.
Die Forschungsinfrastruktur der FFB wird in zwei Bauabschnitten errichtet. Die PreFab umfasst über 3.000 m2 Forschungsfläche und dient als Pilotanlage. Der zweite Abschnitt, die FFB Fab, befindet sich im Bau und schreitet in schnellen Schritten voran. Die FFB Fab wird auf rund 20.000 m2 Grundfläche Produktionsforschung im Gigafactory Maßstab für die Wissenschaft und die Industrie gleichermaßen ermöglichen.
Bundesministerium und Land NRW investieren gemeinsam rund 1,07 Milliarden Euro: Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) investiert dabei bis zu 750 Millionen Euro in den Aufbau des Forschungsbetriebs der FFB und stellt so sicher, dass die notwendigen finanziellen Mittel für den Aufbau der FFB bereitstehen. Diese Mittel ermöglichen den Aufbau einer weltweit einzigartigen Infrastruktur, die Batteriezellen „Made in Germany“ wettbewerbsfähig machen soll.
Das Land Nordrhein-Westfalen investiert rund 320 Millionen Euro in die Grundstücke und Forschungsgebäude. Größte Zuwendungsnehmerin und Konsortialführerin des Großprojekts ist die Fraunhofer Gesellschaft. Diese realisiert das Projekt gemeinsam mit weiteren Standortpartnern.
Die FFB integriert Kernkompetenzen der deutschen Industrie - von Automobilherstellern über Maschinenbauer bis zur Spezialchemie - und leistet einen Beitrag zur Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte. Ziel der Hightech Agenda ist es, bis 2035 eine wettbewerbsfähige Batterieproduktion in Deutschland zu etablieren, eingebettet in ein europäisches Produktionsnetzwerk.
Ausblick
Mit der Produktion der ersten Zelle aus der FFB PreFab ist ein zentraler Schritt in Richtung europäischer Batteriesouveränität gelungen. Der Aufbau der FFB Fab wird in den kommenden Jahren weitere Kapazitäten und Forschungsergebnisse liefern, die Deutschland und Europa im globalen Wettbewerb stärken und die Transformation zu klimaneutraler Mobilität und Energieversorgung beschleunigen.
© IWR, 2025
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