DNR: Windkraft in Wirtschaftswäldern möglich
Bonn - Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hält den Bau von Windenergieanlagen in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern für möglich. Mit seiner Informationskampagne "Windkraft im Visier" will der DNR den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voranbringen und gleichzeitig deren Umwelt- und Naturverträglichkeit gewährleistet wissen. Nach der angestrebten Energiewende äußert sich der DNR deshalb auch zum Bau von Windkraftanlagen in Wäldern. Der Waldanteil in Deutschland betrage mit 11,1 Millionen ha etwa ein Drittel der gesamten Landesfläche. Für die Hälfte der bei uns vorkommenden Vogelarten stelle der Wald den bevorzugten Lebensraum dar, etwa für Greifvögel- und Eulenarten, Schwarzstorch, Hasel- und Auerhuhn. Auch für Fledermäuse und viele Insekten hat der Wald eine besondere Wichtigkeit.
Keine Windenergie-Nutzung in naturnahen Wäldern
Gerade angesichts der Bedeutung der Wälder haben nach Ansicht des DNR Windkraftanlagen in allen urwaldähnlichen und naturnahen Wäldern und in Forsten mit alten, höhlenreichen Bäumen oder einem hohen Totholzanteil und an Waldrändern absolut nichts verloren. "Angesichts des hohen Stellenwerts der erneuerbarer Energien wie der Windenergie für den Klimaschutz sollte zukünftig der Bau von Windkraftanlagen nur in bestimmten, intensiv genutzten Wirtschaftswäldern mit einer geringen ökologischen Bedeutung stärker als bisher in Erwägung gezogen werden", sagte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen. Bisher stünden knapp über 100 Windkraftanlagen in den deutschen Wäldern - mit Nabenhöhen von 139 m und damit weit über den Baumwipfeln. Bei der Planung von Windanlagen müsse auch die Inanspruchnahme von Waldflächen für Zufahrtswege, Montageplätze und für den Transport des erzeugten Stroms kritisch in die Überlegungen einbezogen werden. Die in Anspruch genommene Waldfläche sei auf jeden Fall durch naturnahe Neuaufforstungen in mindestens gleichem Umfang auszugleichen.
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