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EnBW verschiebt Investitionen in Offshore-Windpark EnBW Hohe See

Karlsruhe/Berlin/Bremerhaven - Die EnBW verschiebt ihre Investitionsentscheidung für den geplanten Nordsee-Windpark EnBW Hohe See aufgrund der unsicheren Rechtslage. Im Detail nannte das Unternehmen die noch nicht abgeschlossenen Diskussionen über die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) sowie die damit einhergehenden Unsicherheiten hinsichtlich verbindlicher Termine für die Netzanbindung von Offshore-Windparks als Gründe. „Wir brauchen gesetzgeberische Klarheit und verlässliche Rahmenbedingungen, bevor wir eine Investitionsentscheidung von deutlich über 1,5 Milliarden Euro treffen. Erst wenn diese gegeben ist und auch ein verbindlicher Termin für den Netzanschluss des Windparks genannt werden kann, ist eine verantwortungsvolle Entscheidung über den Bau des Windparks möglich.", so EnBW-Technikvorstand Dr. Hans-Josef Zimmer. Die EnBW will daher das aktuell andauernde Gesetzgebungsverfahren abwarten. „Bis dahin halten wir grundsätzlich an unserem Ziel fest, den Windpark EnBW Hohe See mit rund 500 Megawatt installierter Leistung in der Nordsee zu bauen", bekräftigt Zimmer.

EnBW Windpark nicht im Bestandsschutz

Der Ausbau der Windkraft soll jedoch weiterhin ein wesentlicher Schwerpunkt der EnBW beim Ausbau der erneuerbaren Energien bleiben. EnBW hat bereits den Offshore Windpark EnBW Baltic 1 in der deutschen Ostsee in Betrieb genommen und baut derzeit am zweiten Offshore-Windpark EnBW Baltic 2. EnBW hat wird die aktuellen Vergabeverhandlungen bis auf weiteres aussetzen. Das Projekt soll fortgesetzt werden, sobald der gesetzliche Rahmen für Offshore-Windparks klar ist und ein wirtschaftlicher Betrieb abbildbar ist. In den letzten Monaten musste das Unternehmen nach eigenen Angaben aufgrund nicht möglicher Terminnennungen des Netzbetreibers TenneT für einen Netzanschluss schon einmal eine Entscheidung zum Offshore-Windpark EnBW Hohe See verschieben. Dies habe dazu geführt, dass das Projekt im aktuellen Gesetzgebungsverfahren zur EnWG-Novelle nicht mehr unter die dort vorgesehenen Bestandschutzregelungen für die Offshore-Netzanbindung fällt. „Dies ist ein höchst bedauerlicher Fakt, dem wir aber Rechnung tragen müssen", so Stefan Thiele, Sprecher der Geschäftsführung der EnBW Erneuerbare Energien GmbH.

WAB: Offshore-Investitionen brauchen langfristigen stabilen Rahmen
Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB, kommentiert die Entscheidung: „Die befürchtete Entwicklung setzt sich fort: Nach RWE und DONG stellt nun ein dritter Betreiber, nämlich die EnBW, ihre Investitionsentscheidung für ein Offshore-Projekt in der Nordsee zurück. Alle Betreiber betonen jedoch, dass sie an den Projekten Innogy Nordsee, Borkum Riffgrund und Hohe See festhalten wollen, aber die Rahmenbedingungen sind derzeit nicht gegeben um derartig große Summen freizugeben. Die politische Untätigkeit wird nun teuer und es geht für 2013 nur noch darum, aus dem Hunger-Jahr kein Horror-Jahr werden zu lassen! Firmenpleiten und Arbeitsplatzverluste kann niemand wollen. Diese Entwicklung wäre vermeidbar gewesen und wir werden nicht müde zu erwähnen, dass die Zulieferfirmen im Vertrauen auf die von der Politik gemachten Ausbaupläne, Produktionskapazitäten aufgebaut haben, die nun Gefahr laufen, umsonst gewesen zu sein."

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14.11.2012

 



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