EEG-Reform: Enercon stoppt vorerst Investitionen in Deutschland

Münster – Der Marktführer für Windenergieanlagen in Deutschland Enercon will keine zusätzlichen Investitionen in seine Standorde und Produktion hierzulande tätigen, bis die Rahmenbedingungen für den weiteren Ausbau der Windenergie klar sind. Dem Unternehmen fehlt die Planungssicherheit.

Enercon-Sprecher Felix Rehwald hatte gegenüber der Ostfriesen-Zeitung (OZ) erklärt, dass derzeit keine weiteren Standort-Erweiterungen in Angriff genommen werden. Die bereits im Bau befindlichen Projekte wie die neue Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Aurich seien davon aber ausgenommen. Diese Angaben wurden gegenüber IWR Online von Unternehmensseite bestätigt.

Enercon mit Abstand Marktführer in Deutschland
Enercon ist in Deutschland Marktführer. Im Jahr 2013 hat das Unternehmen für rund die Hälfte der neuen Windenergie-Leistung onshore gesorgt. Damit verdrängt Enercon nach den Statistiken der Dewi GmbH die Konkurrenz von Vestas (20 Prozent), Senvion (früher Repower, 16 Prozent) und Nordex (acht Porzent) auf die hinteren Ränge. Das bedeutet aber auch, dass der Heimatmarkt für Enercon von großer Bedeutung ist. Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz und insbesondere bei der Vergütung von Windstrom an Land können gravierende Auswirkungen für den Hersteller mit sich bringen.

Auslandsmärkte in Portugal und Brasilien von Interesse
Möglicherweise widmet sich Enercon in Zukunft intensiver den Märkten im Ausland. Wie die OZ online berichtete, habe ein weiterer Enercon-Sprecher ein stärkeres Engagement Portugal und Brasilien in Betracht gezogen, wenn der deutsche Markt zusammenbrechen sollte. Laut Rehwald fürchte Enercon demnach insbesondere die Billig-Konkurrenz aus China mit Firmen wie Goldwind oder Sinovel.

Weitere Nachrichten und Infos zum Thema:
Niederländer entscheiden sich für Großturbinen von Enercon
Weitere Hersteller von Windenergieanlagen
© IWR, 2014