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GE hat beim Alstom-Übernahme-Poker mit Siemens die Nase vorn

Paris / Münster – Im Poker um die Übernahme des französischen Industrie-Konzerns Alstom hat General Electric (GE) gegenüber dem Mit-Interessenten Siemens scheinbar die Nase vorn. Alstom erklärte, dass der Verwaltungsrat die strategischen und industriellen Vorteile des GE-Angebots anerkenne und nun prüfen wolle. Die französische Regierung hatte sich hingegen ausdrücklich ein Angebot von Siemens gewünscht.

Was in der vergangenen Woche durch Bloomberg bekannt wurde, ist nun von GE offziell gemacht worden: Der US-Konzern hat ein ausführliches und detailliertes Angebot zu Übernahme der Alstom-Aktivitäten im Bereich Energie unterbreitet. Auch Siemens hat sein Interesse bekräftigt. Doch nun beschäftigt sich Alstom erst einmal mit dem GE-Angebot.

GE macht Angebot über 12,35 Milliarden Euro

Der Umfang der Transaktion im Rahmen des GE-Angebots beinhaltet die Bereiche Thermal Power, Renewable Power und Grid, ebenso Einheiten von Corporate und Shared Services. Mit 65.000 Mitarbeitern haben diese Bereiche 14,8 Milliarden Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2012/13 erwirtschaftet. Der vorgeschlagene Preis ist ein Fixpreis, der sich auf einen Eigenkapitalwert in Höhe von 12,35 Milliarden Euro beläuft und einem Unternehmenswert in Höhe von 11,4 Milliarden Euro. Das entspricht laut Alstom dem 12,2 fachen EBIT des Geschäftsjahres 2012/13. Der Verwaltungsrat von Alstom erkenne einstimmig die strategischen und industriellen Vorteile des Angebots von GE an. Eine Kommission aus unabhängigen Managern, unter der Führung von Jean-Martin Folz, soll nun im Auftrag des Vorstandes von Alstom die vorgeschlagene Transaktion bis Ende Mai überprüfen und dabei alle Interessen der Anteilseigner sowie des französischen Staates berücksichtigen.

Alstom darf bis Ende Mai nicht mit Siemens verhandeln

Bis zum Monatsende ist GE somit auch an sein Angebot gebunden. Alstom dürfe nicht mit anderen Interessenten verhandeln, allerdings könnten andere Angebote abgegeben werden, z. B. von Siemens. Wie es Medienberichten zufolge heißt, solle Siemens "fairen Zugang" zu allen Zahlen bekommen. Doch genau hierin liege der Knackpunt. GE-Manager haben die Gelegenheit zur Prüfung des Konzerns bereits in der Vergangenheit bekommen. Siemens müsse diesen Vorsprung erst noch aufholen.

Alstom-CEO: Alstom und GE würden zusammen besser den Kundenbedürfnissen dienen
Doch Alstom inklusive Chairman und CEO Patrick Kron scheint sich mehr zu den Amerikanern hingezogen zu fühlen. In einer Mitteilung von Mittwoch hat Alstom die Vorteile einer Übernahme durch GE aufgelistet. So verfüge Alstom im Windenergiemarkt über ein überschaubares Angebot im Onshore Bereich während hier GEs Stärken liegen. Gleichzeitig hat Alstom ein starkes Segment im Bereich Offshore. Im Bereich Wasserkraft sei Alstom auf globaler Ebene vertreten während GE diesen Bereich nicht bedient. Zudem verhielte sich das Angebot der Produkte und Lösungen sowie die geographischen Zielbereiche von Alstom und GE im Bereich der Energieübertragung komplementär.

Das Manager-Magazin bezeichnete Kron online bereits als „Siemens-Hasser“. Kron erklärte zum Angebot von GE: “Die Kombination der sehr komplementären Energiegeschäfte von Alstom und GE würden eine wettbewerbsfähigere Einheit schaffen, die den Kundenbedürfnissen besser dient. Die Mitarbeiter von Alstom würden einem der größten und gut bekannten Global Player beitreten, der die Mittel hat, um in die Menschen und in die Technologie zu investieren und die Kunden im Bereich der Energiewirtschaft weltweit und langfristig zu unterstützen.“ Bereits Ende 2013 hatte Siemens-Chef Joe Kaeser bei Alstom wegen einer möglichen Übernahme angefragt - ohne Erfolg.

Weitere Nachrichten und Infos zum Thema:
Bloomberg: Siemens-Konkurrent GE will Alstom für 13 Milliarden Dollar kaufen
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02.05.2014

 



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