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Runter vom Radar: Neues System ermöglicht mehr Windenergie an Bundeswehr-Flughäfen

Sehestedt – Eine Beratungsfirma aus Schleswig-Holstein hat ein neues System entwickelt, mit dem Windenergieanlagen per Knopfdruck vom Radar der Bundeswehr-Flugsicherung genommen werden können. Standorte, die dem Militär bislang aus Gründen der Flugsicherung zu heikel waren, können damit nun für die Windenergie genutzt werden. Es geht um mehrere Hundert Megawatt.

Das neue System heißt "Flightmanager" und wurde von der Windenergie und Flugsicherheit GmbH (WuF) aus Sehestedt im hohen Norden Deutschlands entwickelt. Es ist die Lösung für Anlagenstandorte in der näheren Umgebung von Flugplätzen der Bundeswehr, die bisher aufgrund möglicher Störungen keine Baugenehmigung erhalten haben. Die Bundeswehr hat das System bereits anerkannt.

Bundeswehr erkennt Flightmanager an
Die Anerkennung durch die Bundeswehr erfolgte nach einer einjährigen Testphase und einer umfassenden Sicherheitsprüfung. Durch zeitweilige, bedarfsgerechte Abschaltung von Windenergieanlagen ist es nun erstmals möglich, die Störungen, die durch den sich drehenden Rotor der Windenergieanlagen auf das Flugsicherungsradar der Bundeswehr auftreten, zu begrenzen. So können Baugenehmigungen für diese Standorte nun mit Auflagen erteilt werden. Experten schätzen das Potenzial alleine in Deutschland auf mehrere Hundert Megawatt, die nun erschlossen werden können.

Vorübergehende Abschaltung von Windenergieanlagen in bestimmten Lufträumen
Das softwarebasierte System ermöglicht die Ausnutzung einer gesamten Windeignungsfläche. Durch die Freischaltung bestimmter Lufträume durch die Flugsicherung können die betreffenden Windenergieanlagen vorübergehend abgeschaltet werden. Dadurch werden mögliche Störungen in einem definierten Gebiet für den Zeitraum des Bedarfs vermieden. Nach einer bestimmten Zeiteinheit (z.B. 15 oder 30 Minuten) nimmt die Windenergieanlage dann automatisch wieder den Betrieb auf, es sei denn, der Bedarf dauert länger an.

WuF-Geschäftsführer lobt Zusammenarbeit mit der Bundeswehr
Clemens Krips, einer der beiden Geschäftsführer der Windenergie und Flugsicherheit GmbH, freut sich besonders über das gute Verhältnis zur Bundeswehr: "Diese Vereinbarung kann als erneuter Nachweis für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und der Windenergiebranche gewertet werden."

© IWR, 2015

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13.02.2015

 



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