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Studie: Welchen Abstand Windkraftanlagen haben sollten

Berlin - In dem Forschungsprojekt EnergyEFFAIR wurde untersucht, wo Anlagen zur Gewinnung von Strom aus erneuerbarer Energie gebaut werden sollten, damit die Erzeugung effizient ist und gleichzeitig von der Bevölkerung akzeptiert wird.

Die Untersuchung wurde im Rahmen des Projektes „Effiziente und gerechte Allokation der Produktion erneuerbarer Energien auf nationaler Ebene“ (EnergyEFFAIR) vom TU-Fachgebiet Landschaftsökonomie, dem Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Georg-August-Universität Göttingen durchgeführt.

PV auf Freiflächen ohne Netzausbau im Norden günstiger
Die Stromproduktion aus Photovoltaik(PV)-Anlagen auf Freiflächen im Süden mit wenig Netzausbau ist nach Angaben der Wissenschaftler wirtschaftlich günstiger als die Stromproduktion aus Windenergieanlagen im Norden mit Netzausbau. Das ist eines der wichtigen Ergebnisse des Projektes, teilte die TU Berlin mit.

Hohes Potenzial für Strom aus Wind- und PV-Anlagen in Deutschland
Zwei Szenarien wurden für die Potenzialanalyse verwendet: Das eine geht von einem mäßigen Ausbau erneuerbarer Energieanlagen aus, das heißt Windräder werden nicht in Wäldern gebaut und Photovoltaikanlagen nicht auf Ackerland. Auf den zur Verfügung stehenden Freiflächen könnten dann pro Jahr 1.630 Terawattstunden Strom zusätzlich produziert werden.

Bei dem anderen Szenario mit deutlichem Ausbau stehen Wälder und Ackerflächen als Standorte zur Verfügung, und es könnten pro Jahr 6500 Terawattstunden Strom hergestellt werden, so die Wissenschaftler. "Unsere Studie hat gezeigt, dass der momentane gesetzliche Mindestabstand von 800 Metern von Windenergieanlagen zu Siedlungen der volkswirtschaftlich günstigste ist. Würde der Mindestabstand vergrößert, würde dies zwar die Belastung der Bevölkerung reduzieren, aber die Stromkosten würden steigen, da gute Standorte wegfielen“, so Martin Drechsler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am UFZ in Leipzig.

Umfrage - Welche regenerative Energiequelle die höchste Akzeptanz erfährt
Die höchste Akzeptanz erfährt die Stromerzeugung aus Solarenergie. 89 Prozent der knapp 3.200 Teilnehmer der deutschlandweiten Online-Umfrage bewerteten sie positiv, gefolgt von den Windenergie (72 Prozent) und Biogas (51 Prozent). Dementsprechend niedrig beziehungsweise hoch ist auch die Bereitschaft, gegen den weiteren Bau solcher Anlagen zu protestieren: gegen Solaranlagen (8 Prozent), Windräder (17 Prozent), Biogasanlagen (25 Prozent).

Interessant: Bei den Befragten bestand eine hohe Zahlungsbereitschaft für Fernleitungen als Erdkabel, so ein Ergebnis der Untersuchung. Am höchsten war sie in Niedersachsen (11,60 Euro pro Monat und Haushalt), am niedrigsten in Bayern (6,00 Euro pro Monat und Haushalt). Deutschlandweit lag sie bei 8,12 Euro pro Monat und Haushalt.

© IWR, 2016

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