Bittere Pille: Windreich-Verwalter gibt Quotenprognose ab

Esslingen – Der Windparkprojektierer Windreich aus Wolfschlugen in Baden-Württemberg ist bei seinen Anleihegläubigern mit rund 150 Millionen Euro verschuldet. Auf einer Gläubigerversammlung beim Amtsgericht Esslingen teilte der Insolvenzverwalter eine erste Quotenprognose für die Anleihegläubiger mit.

Auch wenn die prognostizierte Quote noch auf Schätzungen beruht, ist diese kein Anlass zur Freude für die Anleihegläubiger. Die Windreich GmbH beantragte 2013 Insolvenz in Eigenverwaltung. Die Anleihegläubiger müssen voraussichtlich mehr als zwei Drittel ihrer Investitionen abschreiben.

Verluste von fast 70 Prozent drohen
Im Juli wurde die gegenwärtige Situation der Windreich GmbH durch den Insolvenzverwalter Holger Blümle dargestellt. Das geht aus einer Mitteilung der One Square Advisory Services GmbH hervor, die als gemeinsame Vertreterin die Interessen der Anleihegläubiger des Unternehmens vertritt. Blümle informierte „umfassend über die gegenwärtige Situation“. Darüber hinaus nannte er auch eine Quotenprognose für die Anleihegläubiger. Wer in Anleihen von Windreich investiert hat, muss voraussichtlich mehr als zwei Drittel des Investments abschreiben. Er bezifferte die Quotenprognose demnach mit 30,91 Prozent. Das bedeutet, dass Anleger voraussichtlich rund 69 Prozent ihres Investments verlieren werden. Diese Prognose sei allerdings „noch mit einigen Unsicherheiten und Schätzungen belegt“, betonte die One Square Advisory Services GmbH.

880 Anleihe-Gläubiger haben sich registriert
Auf Nachfrage von IWR Online teilte die One Square Advisors GmbH mit, dass sich bislang rund 880 Gläubiger bei der Kanzlei meldeten. Diese würden rund 60 Prozent des Nominalvolumens der Anleihe von 75 Millionen Euro ausmachen.

Die Anleihegläubiger können eine Zusammenfassung der Gläubigerversammlung anfragen. Über das Gläubigerinformationssystem können die Investoren zudem die Präsentation des Insolvenzverwalters einsehen.