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Netzbetreiber enthüllen Netzausbaupläne bis 2035

Berlin – Der Netzausbau braucht einen Plan. Erste Entwürfe des Netzentwicklungsplans 2030 wurden nun von den Übertragungsnetzbetreibern an die Bundesnetzagentur übergeben. Es geht um viele Kilometer Stromverbindungen auch für die Offshore-Windenergie und um Milliardenbeträge.

Die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben die ersten Entwürfe des Netzentwicklungsplans (NEP) 2030 und des Offshore-Netzentwicklungsplans (O-NEP) 2030 in den verschieden Versionen an die Bundesnetzagentur (BNetzA) weitergegeben und veröffentlicht. Nun beginnt die vierwöchige öffentliche Konsultation.

Szenarien je nach Strommix, Verbrauch und Speicherkapazitäten
Der am 30. Juni 2016 von der BNetzA genehmigte Szenariorahmen ist der Ausgangspunkt für die Erstellung des NEP 2030 sowie des O-NEP 2030. Vier Szenarien sind vorgegeben, drei Szenarien mit dem Zieljahr 2030 und ein längerfristiges Szenario mit dem Zieljahr 2035. Die einzelnen Szenarien unterscheiden sich darin, wie stark und wie schnell sich die Energiewende im Hinblick auf Erzeugungsmix, Stromverbrauch und Einbindung z.B. von Speichertechnologien vollzieht. Für die Zieljahre 2030 und 2035 ist ein starkes innerdeutsches Erzeugungsgefälle mit einem Erzeugungsüberschuss in Norddeutschland und einem Erzeugungsdefizit in Süddeutschland zu beobachten, so die vier Netzbetreiber. Zwischen rund einem Viertel und der Hälfte des jährlichen Bedarfs werden dann in den südlichen Bundesländern aus in- und ausländischen Importen gedeckt. Die Erzeugung in nord- und ostdeutschen Bundesländern übersteige dagegen die lokale Nachfrage um mehr als das Doppelte.

Großteil der Kapazitäten werden in bestehenden Trassen integriert

Das Volumen der Netzverstärkungen auf Bestandstrassen (Seiltausch oder Stromkreisauflagen, Neubau einer leistungsfähigeren Leitung in bestehender Trasse) beträgt je nach Szenario einschließlich Startnetz zwischen 7.600 und 8.500 Trassenkilometer. Der Ausbaubedarf neuer Leitungstrassen liegt in allen Szenarien mit Zieljahr 2030 jeweils bei 3.800 Kilometern, davon sind etwa 2.600 Kilometer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ)-Verbindungen und rund 1.200 Kilometer Wechselstrom-Verbindungen. Auch der deutsche Anteil der Gleichstrom-Verbindungen nach Belgien, Dänemark, Norwegen und Schweden mit einer Länge von rund 330 Kilometern ist darin enthalten. Die Übertragungskapazität der DC-Verbindungen beträgt in diesen Szenarien jeweils in Summe 8.000 Megawatt (MW), so die Netzbetreiber. Das Gesamtvolumen der Investitionen liegt in den Szenarien mit dem Zieljahr 2030 zwischen 34 bis 36 Mrd. Euro. Dabei wird angenommen, dass bestimmte HGÜ-Verbindungen vollständig als Erdkabel ausgeführt werden.

Offshore-Netzanbindungen: 3.700 Kilometer bis zum Jahr 2035
Im Offshore-Bereich wird der O-NEP 2030 nach der öffentlichen Konsultation durch den sogenannten Flächenentwicklungsplan abgelöst. Grundlage der Netzplanung im O-NEP ist das bereits festgeplante Start-Offshorenetz. Diese Ausbaumaßnahmen haben eine Gesamtlänge von rund 850 Kilometern und bedeuten Investitionen von rund vier Mrd. Euro. Die Länge des Zubau-Offshorenetzes beträgt in den Szenarien bis 2030 jeweils 2.277 Kilometer und im Szenario B 2035 gut 3.700 Kilometer. Die Gesamt-Übertragungskapazität des Zubau-Offshorenetzes reicht dabei bis zu 11.400 MW für das Zieljahr 2035. Das Gesamtvolumen der Investitionen beträgt einschließlich der Kosten für das Start-Offshorenetz bis 2030 insgesamt rund 16 Mrd. Euro und bis 2035 rund 22 Mrd. Euro.

© IWR, 2017

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03.02.2017

 



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