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Siemens veröffentlicht Blitzstatistik

München – Die meisten Blitze sind im vergangenen Jahr in Deutschland im nordrhein-westfälischen Landkreis Wesel registriert worden. Dies teilt der Technologiekonzern Siemens mit und kürt Wesel zu Deutschlands Blitz-Hauptstadt 2016. Insgesamt habe es auffallend wenige Blitze gegeben, so Siemens.

In Wesel registrierte der Blitz-Informationsdienst von Siemens im vergangenen Jahr 4,1 Blitzeinschläge pro Quadratkilometer. Auf Platz zwei und drei befanden sich die bayerische Stadt Aschaffenburg und der nordrhein-westfälische Landkreis Borken mit jeweils rund 3,8 Blitzeinschlägen. Siemens zählt die Blitzeinschläge seit 1991 systematisch.

Wenige Gewitter im Sommer
Insgesamt ging die Zahl der Blitzeinschläge in Deutschland in 2016 auf 431.644 zurück. Dies ist deutlich weniger als 2015, als noch rund 550.000 Einschläge ermittelt wurden. Damit markiert das Jahr 2016 den niedrigsten Stand an Blitzeinschlägen seit 1999. Die geringste Blitzdichte verzeichneten laut Siemens Flensburg und Frankfurt an der Oder mit jeweils 0,2 sowie Fürth in Bayern mit rund 0,3 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer.

„Im Jahr 2016 gab es in Deutschland auffallend wenige Blitzeinschläge“, sagte Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens. „Hauptgrund ist, dass im normalerweise blitzreichen August sehr wenige Gewitter zu verzeichnen waren. Mit dem Landkreis Wesel – einer eigentlich blitzarmen Region – haben wir dabei erneut einen Überraschungssieger: Dies lag an wenigen, dafür aber sehr heftigen Gewittern im Mai und Juni, bei denen ein Großteil der Blitze im Landkreis eingeschlagen sind.“

Hamburg überraschend vorne im Bundesländervergleich
Nicht weniger überraschend ist laut Siemens, dass Hamburg mit rund 1,7 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer den ersten Platz unter den Bundesländern belegt. Grund waren auch hier wenige, dafür umso intensivere Gewitter. Im Langzeitvergleich von 1999 bis 2016 liegen weiterhin die bayerischen Landkreise Garmisch-Partenkirchen mit 4,2 und Berchtesgadener Land mit 3,8 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer vorne. Tendenziell gibt es in den südlichen Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg besonders viele Blitzeinschläge, während in Schleswig-Holstein eher wenige zu verzeichnen sind. Das hängt von den jeweiligen Temperaturen und der Großwetterlage ab.

Windenergieanlagen häufig von Blitzen getroffen
Auch für die Windenergiebranche sind Blitzeinschläge eine wichtiges Phänomen. Experten schätzen, dass jede Windturbine 0,6 bis einmal im Jahr einen Blitzschlag abbekommt, meist wird dabei ein Rotorblatt getroffen. Blitzschutzsysteme sorgen dafür, dass diese Blitze ohne Gefährdung von Personen oder Anlagen in die Erdungsanlage abfließen.

© IWR, 2017

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